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Silicon Economy: Start-up entwickelt digitalen Palettenschein

Die zugehörige Plattform wurde im Rahmen des gemeinsamen Enterprise Labs mit der European Pallet Association (EPAL) am Fraunhofer IML entwickelt.

Die Ausgründung der Wissenschaftler Philipp Wrycza, Michael Koscharnyj, Patrik Elfert und Jan Möller (von links) wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit einem EXIST-Gründerstipendium unterstützt, gewährt zum 1. März 2021. Dann soll auch der Name des neuen Start-ups bekannt gegeben werden. (Bild: Fraunhofer IML)
Die Ausgründung der Wissenschaftler Philipp Wrycza, Michael Koscharnyj, Patrik Elfert und Jan Möller (von links) wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit einem EXIST-Gründerstipendium unterstützt, gewährt zum 1. März 2021. Dann soll auch der Name des neuen Start-ups bekannt gegeben werden. (Bild: Fraunhofer IML)
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Therese Meitinger
(erschienen bei LOGISTRA von Tobias Schweikl)

Wenige Monate nach dem Auftakt des vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderten Großforschungsprojekts „Silicon Economy“ bringt eine Ausgründung des Fraunhofer IML eine App-gesteuerte Plattform für ein cloudbasiertes Ladungsträgermanagement auf Basis von Künstlicher Intelligenz auf den Markt. Dabei kommen laut einer Pressemitteilung des Fraunhofer IML vom 5. Januar erstmals Open-Source-Komponenten der Silicon Economy zum Einsatz.

Entwicklungsprojekt zur Silicon Economy

Die Plattform wurde demzufolge im Rahmen des gemeinsamen Enterprise Labs mit der European Pallet Association (EPAL) am Fraunhofer IML entwickelt. Bei der nun hinzugekommenen Open-Source-Komponente handelt es sich nach Institutsangaben um den sogenannten „e-Palettenschein“ aus einem Entwicklungsprojekt zur Silicon Economy.

„Die Verwendung der Open-Source-Komponente bringt sowohl unser Unternehmen als auch unsere Plattform ein großes Stück nach vorne. Die Integration des digitalen Palettenscheins hat uns monatelange Entwicklungszeit gespart und liefert gleichzeitig die Blaupause zur Industrialisierung von Open-Source-Software aus der Silicon Economy“, erklärt Philipp Wrycza, im Team der Ausgründer verantwortlich für Strategie und Vertrieb.

Alleine in Europa befänden sich rund 600 Millionen Europaletten, 135 Millionen Automotive-Kleinladungsträger (KLT), 600 Millionen Steigen für Obst und Gemüse sowie 700 Millionen Fleisch- und Brotkisten im Umlauf, so das Fraunhofer IML. Deren Nachverfolgung, Verbuchung und Bestandsverwaltung erfolge überwiegend händisch oder über spezielle technische Systeme, die in die jeweilige IT-Landschaft eines Unternehmens integriert werden müssten.

Die von den Gründern entwickelte App soll hier Abhilfe schaffen: Sie soll den Tauschprozess digital erfassen, beiden Parteien zugänglich machen und die dazugehörigen Konten vollautomatisch und rechtssicher belasten.

Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern sollen so alle möglichen Ladungsträger identifizieren, tracken, tauschen und managen können. So erfassen laut den Entwicklern KI-Algorithmen in der Bilderkennung Ladungsträger-IDs und ermitteln auf Basis eines einzelnen Fotos Typ und Anzahl eines Ladungsträgers.

Insbesondere der „e-Palettenschein“ stehe beispielhaft für die unternehmensübergreifende Vernetzung und die Integration unterschiedlicher Partner, argumentiert das Fraunhofer IML: Gleichen zum Beispiel zwei Unternehmen ihre Palettenbestände über die App ab, prüft das System zukünftig automatisch, ob durch die Einbeziehung anderer App-Nutzer möglicherweise vorteilhaftere Tauschprozesse möglich sind, um etwa Leerfahrten zu vermeiden.

„Die vollständige Digitalisierung von Prozess- und Lieferketten mithilfe Künstlicher Intelligenz wird in der Logistik ein neues Zeitalter einläuten“, betont Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML. „Diese Ausgründung ist ein wichtiger Schritt, der zeigt, wie schnell innerhalb der Silicon Economy und auf Basis von Open Source neue Geschäftsmodelle umgesetzt werden können.“

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