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Seefracht: VW leitet Fahrzeuge nach Shanghai und Guangzhou um

Katastrophe in Tianjin zwingt Logistiker in andere Häfen.
Hapag-Lloyd konnte den Terminalbetrieb in Tianjin wieder aufnehmen - andere Firmen weichen beispielsweise auf den Hafen Shanghai aus. (Symbolbild: Hapag-Lloyd)
Hapag-Lloyd konnte den Terminalbetrieb in Tianjin wieder aufnehmen - andere Firmen weichen beispielsweise auf den Hafen Shanghai aus. (Symbolbild: Hapag-Lloyd)
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Die Katastrophe am chinesischen Hafen Tianjin hat nach aktuellen Berichten mindestens 114 Todesopfer gefordert. Am 12. August war durch eine Explosion in einem Gefahrstofflager der Firma Ruihai Logistics eine Kettenreaktion ausgelöst worden (LOGISTIK HEUTE berichtete). Unter anderem zerstörten die Explosionen etwa zwölf Logistikimmobilien.

Schaden lässt sich noch nicht abschätzen

Auch 2.700 Importfahrzeuge des Wolfsburger Autobauers Volkswagen AG, die auf einem Parkplatz im Industriegebiet abgestellt waren, gingen in Flammen auf. Welcher Schaden dabei entstanden ist, kann Volkswagen noch nicht abschätzen. Auf Anfrage von LOGISTIK HEUTE berichtet Larissa Braun, Director of CEO Communications & International Media, Volkswagen (China) Investment Co., Ltd.: „Wir haben noch keine konkrete Schätzung vorliegen, da wir immer noch nicht an die Autos herankommen.“ Der Bereich sei weiterhin gesperrt.

Keine großen Lieferprobleme erwartet

Der Autobauer weiche derzeit auf den etwa 1.000 Kilometer von Tianjin gelegenen Hafen Shanghai und den circa 2.000 Kilometer entfernten Hafen Guangzhou aus. Da VW schon immer auch von diesen beiden Häfen verschifft habe, falle die Umleitung nicht allzu sehr ins Gewicht. „Wir haben keine großen Lieferprobleme zu erwarten, da wir bestens aufgestellt sind, um den Ausfall aus den Lagern der beiden anderen Häfen abzudecken“, erklärt Braun. VW stelle sicher, dass die Kunden kaum zeitliche Verzögerungen bei der Auslieferung ihres Fahrzeugs zu erwarten hätten. Ob sich durch die Umleitung zusätzliche Kosten ergeben, kann Braun noch nicht sagen. „Jedoch bleibt der Aufwand im Rahmen, da wir ja wie gesagt auch schon zuvor an den Häfen Guangzhou und Shanghai angeliefert haben.“

Hapag-Lloyd nimmt Terminalbetrieb auf

Derweil gab die Hamburger Hapag-Lloyd AG am 14. August bekannt, dass der Terminalbetrieb wieder aufgenommen wurde. Derzeit würden aber keine neuen Gefahrstofftransporte von und nach Tianjin angenommen. Zudem betont Hapag-Lloyd, dass die Situation in Tianjin genau überwacht wird.

Greenpeace nimmt Proben

Denn bislang ist immer noch nicht im Detail geklärt, welche Stoffe in welcher Menge tatsächlich in den Gefahrstoffhallen gelagert waren. Seit 14. August sind deshalb auch Mitarbeiter der Umweltschutzorganisation Greenpeace vor Ort in Tianjin und nehmen Proben. Greenpeace bereitet „vor allem die Ausbreitung von hochgiftigem Natriumzyanid nach einer weiteren Explosion am vergangenen Samstag“ Sorgen, heißt es auf der Homepage. Erste Tests von Gewässern außerhalb der Evakuierungszone hätten bislang aber keine Belastungen ergeben.

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