Die Hamburger Container-Plattform Container xChange hat am 26. Mai einen Ausblick für den weltweiten Seefrachtmarkt veröffentlicht. Darin geht der Anbieter davon aus, dass die sich auch für dieses Jahr abzeichnende Rezession in Deutschland die Nachfrage nach Gütern in der kommenden Peak Season ausbremsen könnte. Dies werde sich auch auf den Welthandel entsprechend auswirken, so eine Pressemitteilung.
„Wir gehen davon aus, dass die aktuelle Rezession in Deutschland wirtschaftliche Aktivitäten reduzieren wird, da konsumentenseitig die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen einbricht. Dies wird wiederum die Nachfrage in der Peak Season beeinträchtigen“, sagt Christian Roeloffs, Mitgründer und CEO von Container xChange.
Die Verminderung der Nachfrage und wirtschaftlicher Aktivitäten in Europa könnten Roeloffs zufolge zu einem abnehmenden Importvolumen führen, was wiederum womöglich exportabhängige Wirtschaften beeinträchtige. Dies könne auf eine weltweite Konjunkturabkühlung einzahlen.
Streiks unterbrechen den Warenfluss
Neben der Inflation und erhöhten Lebenshaltungskosten sahen sich mehrere EU-Staaten und Großbritannien in diesem Jahr mit Streikaktivitäten im Transportsektor konfrontiert. Länder wie Frankreich, Portugal, Griechenland, Deutschland und die Niederlande wurden zum Schauplatz von Streiks, die zu Störungen im Hafenbetrieb führten und den durchgängigen Warenfluss beeinträchtigten. Konsequenzen dieser Unterbrechungen sind typischerweise Verspätungen, vermehrte Kosten und logistische Herausforderungen für Unternehmen, die auf effiziente Lieferketten angewiesen sind.
In den Häfen von Hamburg, Rotterdam und Antwerpen ist die Nachfrage der Mitteilung zufolge bereits eingebrochen. Alle drei Häfen gaben für das erste Quartal 2023 verminderte Durchsatzmengen bekannt. Rotterdam meldete gegenüber dem Vorjahreszeitraum eine 11,6-prozentige Abnahme des abgefertigten Containervolumens auf 3,2 Millionen TEU – ein Trend, der bereits 2022 mit dem Einbruch der von Russland kommenden und dorthin gehenden Mengen begonnen hatte.
Kein Peak vor der Peak Season
Im Jahr 2021 nahm in diesen europäischen Häfen der Wert der bewegten Güter in den Kalenderwochen 9 bis 21, also von März bis Mai, deutlich zu. Diese zyklische Zunahme lag in den Containerladungen begründet, die zwischen dem Ende des chinesischen Neujahrsfests und Ende Mai in den Häfen ankamen. Mit ihnen bereitete der Handel seine Warenläger für die kommende Peak Season vor. Diese Entwicklung war 2023 nicht zu beobachten – offenbar füllte der Handel sein Inventar in diesem Jahr wie bereits 2022 nicht entsprechend auf.
Auf eine Konjunkturabkühlung deuten auch die durchschnittlichen Containerpreise für die Häfen Hamburg, Antwerpen und Rotterdam hin: Sie nahmen im Mai für 20-Fuß-Container im Vergleich zum Vormonat ab, der Preis für 40-Fuß-Container blieb stabil. Vergleicht man jedoch die Mai-Werte von 2021 mit aktuellen, fällt auf, dass sich die durchschnittlichen Preise sowohl für 20-Fuß- als auch 40-Fuß-Container fast halbiert haben – ein deutliches Zeichen für eine gebremste Nachfrage.
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