Seefracht: Hapag-Lloyd rüstet auf

Reederei kauft für Millionenbetrag ein und geht laut Berichten früher an die Börse.
6.000 neue Kühlcontainer hat Hapag-Lloyd bestellt. (Foto: Hapag-Lloyd)
6.000 neue Kühlcontainer hat Hapag-Lloyd bestellt. (Foto: Hapag-Lloyd)

Bei der Hamburger Hapag-Lloyd AG ist in diesen Tagen einiges los: Unter anderem hat die Containerreederei am 19. August 2015 bekannt gegeben, einen zweistelligen Millionenbetrag in seine Containerflotte zu investieren. Insgesamt 6.000 Kühlcontainer („Reefer“; entspricht 12.000 TEU) seien bestellt. Dadurch wolle man künftig nicht nur vom steigenden Transportvolumen auf den Ost-West-Routen, sondern auch auf den Nord-Süd-Routen beziehungsweise lateinamerikanischen Strecken profitieren.

Position sichern

Außerdem will Hapag-Lloyd seine Position als „viertgrößte Kühlcontainerflotte der Welt“ sichern, wie Rolf Habben Jansen, Vorstandsvorsitzender der Hapag-Lloyd AG, berichtet. Um die neuen Reefer transportieren zu können, hat Hapag Lloyd nach eigenen Angaben bereits im April fünf neue 10.500 TEU-Schiffe bestellt. Darauf sollen jeweils bis zu 2.100 Reefer angeschlossen werden können. Die Neubauten sollen vorwiegend auf Verkehren von und nach Südamerika eingesetzt werden – dazu werden sie in den nächsten Wochen schrittweise in die Flotte integriert.

1.000 Container mit spezieller Aussstattung

Hapag-Lloyd setzt die Reefer unter anderem für den Transport temperatursensibler Ladung wie Obst, Gemüse und Pharmaerzeugnisse, aber auch für Fleisch und Fisch ein. Rund 1.000 der neu bestellten Container sind deshalb mit der sogenannten Controlled-Atmosphere-Technologie ausgestattet, die die Haltbarkeit bestimmter Obst- und Gemüsesorten verlängert.

Börsengang im Visier

Und auch in Deutschland soll Hapag-Lloyd vor Veränderungen stehen: Laut Insider-Informationen der Nachrichtenagentur Reuters plant der Schifffahrtskonzern, bereits im September an die Frankfurter Börse zu gehen. Eigentlich war ein Börsengang nicht vor Jahresende erwartet worden. Die Zahlen des zweiten Quartals sprechen allerdings für eine vorgezogene Notierung, wird der Insider zitiert. Die größten Teile der Containerreederei gehören CSAV (34 Prozent), der Konzernholding der Stadt Hamburg (23,2 Prozent), der Kühne Maritime GmbH (20,8 Prozent) und der Tui AG (13,9 Prozent).