Seefracht: Dem Panamakanal geht das Wasser aus

Ab September dürfen nur noch Schiffe mit Maximal-Tiefgang von 11,89 Metern fahren.
(Symbolbild: Rainer Sturm/pixelio)
(Symbolbild: Rainer Sturm/pixelio)

Die Panama Canal Authority (ACP) hat am 7. August 2015 bekannt gegeben, dass der Panamakanal ab 8. September nur noch beschränkt befahren werden darf. Die etwa 82 Kilometer lange Wasserstraße, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet, dürfe dann nur noch von Schiffen mit einem maximalen Tiefgang von 11,89 Metern befahren werden. Starke Auswirkungen auf die Schifffahrt befürchtet die ACP dadurch allerdings nicht. Nach ACP-Angaben liegen nur 18,5 Prozent der Schiffe, die den Kanal nutzen, tiefer im Wasser.

Störungen in der Lieferkette möglich

Dennoch könnten gerade global operierende Unternehmen die Beschränkungen zu spüren kriegen. Denn durch den Panamakanal werden etwa fünf Prozent der weltweiten Seefracht transportiert. Im Jahr durchqueren ihn mehr als 14.000 Schiffe. Müssen sie nun ihre Ladung reduzieren beziehungsweise können den Kanal gar nicht passieren, könnte das zumindest zu Verzögerungen in der Lieferkette führen. Auch steigende Preise wären möglich, wenn auf andere Routen ausgewichen werden muss. Vor allem, weil laut ACP zu erwarten ist, dass ab 16. September der zugelassene Tiefgang noch einmal auf 11,73 Meter reduziert werde – außer es regnet bis dahin.

Wetterphänomen löst Dürre aus

Denn die temporären und präventiven Maßnahmen werden aufgrund des Wetterphänomens „El Niño“ getroffen, teilt ACP mit. Durch dieses Wetterphänomen erwärmt sich der Pazifik und führt zu weltweiten Wetterveränderungen. Während dann in manchen Regionen Überschwemmungen drohen, löste El Niño am Panamakanal eine Dürre aus. Die Wasserstände der Seen Gatun und Alhajuela liegen laut ACP bereits wesentlich unter dem zu dieser Zeit üblichen Durchschnitt.

Beschränkungen auch 1997/1998

Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass El Niño den Behörden des Panamakanals zu schaffen macht. Zuletzt hatten sie in der Saison 1997/1998 mit ähnlichen Bedingungen zu kämpfen. Circa 20 Prozent der Schiffe konnten damals den Kanal gar nicht befahren beziehungsweise mussten teilweise abgeladen werden.

Quellenhinweis Bilder (tlw.): Pixelio