See- und Küstenschifffahrt: Preise für Güterbeförderung steigen um 30 Prozent im 3. Quartal
Mit +7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal verzeichnete der Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei im 3. Quartal 2024 den stärksten Preisanstieg aller Wirtschaftsabschnitte im Dienstleistungssektor. Mit einem Preisanstieg von 30 Prozent gegenüber dem 3. Quartal 2023 war die Güterbeförderung in der See- und Küstenschifffahrt dafür der Haupttreiber, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am 19. Dezember mit. Durch die weiterhin bestehende Bedrohung der Schifffahrt im Roten Meer durch die Huthi-Miliz im Jemen waren die Reedereien nach wie vor gezwungen, für ihre Transporte den Weg um Afrika zu nutzen, was zu längeren Strecken und entsprechend höheren Preisen führte. Mit +6,5 Prozent gegenüber dem 2. Quartal 2024 setzte sich diese Entwicklung fort. Das bevorstehende Weihnachtsgeschäft führte außerdem zu einer saisonal erhöhten Nachfrage nach Frachtkapazitäten, die bedingt durch die verlängerten Fahrzeiten früher einsetzte als üblich. Mittelbar davon betroffen waren auch die Speditionsleistungen mit einem Preisanstieg von 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Insbesondere bei den Seespeditionen stiegen die Preise aus den bereits genannten Gründen.
Mit +6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gab es auch im Straßengüterverkehr einen deutlichen Anstieg. Neben der Erhöhung der Lkw-Maut zu Jahresbeginn waren gestiegene Lohn- und Personalkosten dafür verantwortlich.
Information und Kommunikation: Preise erhöhen sich um 1,3 Prozent
Im Wirtschaftsabschnitt Information und Kommunikation gab es mit +1,3 Prozent einen leichten Preisanstieg gegenüber dem Vorjahresquartal. Anfang des Jahres gestiegene Personalkosten als Reaktion auf die Preissteigerungen des Jahres 2023 sowie die Personalknappheit durch Fachkräftemangel in der IT-Branche führten laut Destatis insbesondere in der IT-Beratung (2,6 Prozent) und dem Bereich Datenverarbeitung und Hosting (zwei Prozent) zu höheren Preisen als im Vorjahresquartal. Durch die Nutzung günstiger Tarife mit höherer Leistung (Datenübertragungsrate beziehungsweise Datenvolumen) sanken die Preise in der leitungsgebundenen Telekommunikation um 2,5 Prozent und in der drahtlosen Telekommunikation um fünf Prozent.
Grundstücks- und Wohnungswesen: Anstieg der Preise um 1,7 Prozent
Im Wirtschaftsabschnitt Grundstücks- und Wohnungswesen gab es mit 1,7 Prozent einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahresquartal. Maßgeblich dafür verantwortlich waren nach Angaben von Destatis mit +2,1 Prozent die Vermietungen von Immobilien, wobei die sogenannten Indexmieten als vertraglich fixierte Anpassung, zum Beispiel an den im Jahr 2023 stark gestiegenen Verbraucherpreisindex, einen wesentlichen Beitrag dazu leisteten.
Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen: Preise legen um 2,9 Prozent zu
Im Wirtschaftsabschnitt freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen war im 3. Quartal 2024 mit +2,9 Prozent ein relativ starker Preisanstieg gegenüber dem Vorjahresquartal zu verzeichnen. Mit +5,8 Prozent stiegen die Preise für technische, physikalische und chemische Untersuchungsleistungen besonders stark, was im Wesentlichen durch Preiserhöhungen für technische Überwachungsleistungen an Straßenfahrzeugen zu Jahresbeginn bedingt war, teilte Destatis mit. Ebenfalls deutlich stiegen die Preise für Ingenieurbüro- und technische Beratungsleistungen mit +3,4 Prozent sowie für Rechtsberatungsleistungen mit +2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. In beiden Fällen spiegelten sich darin allgemein gestiegene Kosten und insbesondere höhere Löhne und Gehälter zu Jahresbeginn wider.
Verwaltungs- und Unterstützungsleistungen: Preisanstieg beträgt 1,9 Prozent
Im Wirtschaftsabschnitt Verwaltungs- und Unterstützungsleistungen gab es mit +1,9 Prozent einen moderaten Preisanstieg gegenüber dem Vorjahresquartal. Mit vier Prozent stiegen die Preise für die befristete Überlassung von Arbeitskräften gegenüber dem Vorjahreszeitraum besonders stark. Tarifbedingte Lohnsteigerungen zu Jahresbeginn waren hierfür laut Destatis neben dem weiterhin herrschenden allgemeinen Fach- und Arbeitskräftemangel in der Branche die Hauptursachen. Mit +3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal stiegen die Preise auch bei den Reinigungsleistungen hauptsächlich aufgrund von Tariflohnsteigerungen zu Jahresbeginn.
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