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SCM: Nachhaltigkeit wird noch nicht konkret umgesetzt

Laut dem 12. Hermes-Barometer beklagen Unternehmen fehlenden Handlungsdruck.

Grüne Logistik liegt im Trend, spiegelt sich aber noch nicht in den Supply Chains von Unternehmen wider. Das zeigt das 12. Hermes-Barometer. (Symbolbild: Elnur/Adobe Stock)
Grüne Logistik liegt im Trend, spiegelt sich aber noch nicht in den Supply Chains von Unternehmen wider. Das zeigt das 12. Hermes-Barometer. (Symbolbild: Elnur/Adobe Stock)
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Nachhaltigkeit ist als ernst zu nehmendes Thema in der Logistik angekommen, spiegelt sich jedoch noch nicht konkret in der Ausgestaltung der Supply Chains wider. Zu diesem Ergebnis kommt das 12. Hermes-Barometer zum Thema „Nachhaltigkeit im Supply Chain Management“, das der Logistik- und KEP-Anbieter im Frühjahr veröffentlicht hat.

Demnach sind 67 Prozent der insgesamt 200 befragten Logistikentscheider der Meinung, dass Nachhaltigkeitsaspekte für das Supply Chain Management in ihrem Unternehmen einen hohen Stellenwert haben. Darüber hinaus gaben 71 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass die Bedeutung von „Nachhaltigkeit“ innerhalb der letzten zwei Jahre zugenommen habe. Doch obwohl die Unternehmen die Relevanz erkannt haben, mangelt es Hermes zufolge bisher an der Umsetzung einer nachhaltig gestalteten Supply Chain: So erfasst die breite Mehrheit der Unternehmen (69 Prozent) ihren CO2-Ausstoß bisher nicht. 65 Prozent dieser Teilnehmergruppe planen, auch in der Zukunft keine Bilanz zu erstellen.

Fehlende Nachfrage in Sachen Nachhaltigkeit

Als Hauptgründe für diese Passivität nannten die befragten Entscheider die fehlende kundenseitige Nachfrage (46 Prozent) und ein fehlendes Nachhaltigkeitsmanagement im Unternehmen (26 Prozent).

„In Relation zu der beigemessenen Relevanz von Nachhaltigkeitsaspekten für das SCM hätten wir erwartet, dass zumindest die Zahl der Unternehmen, die sich künftig engagieren wollen, höher ist“, sagt Jan Bierewirtz, CCO und Division Manager Commercial bei Hermes International, einem Geschäftsbereich von Hermes Germany.

Lediglich 19 Prozent der befragten deutschen Unternehmen gaben an, die eigenen CO2-Emissionen zu erfassen – ein erster Schritt, um diese senken zu können. 55 Prozent befragten Unternehmen, die sich für Klimaschutz engagieren, unterstützen darüber hinaus Maßnahmen zur CO2-Neutralstellung. So realisieren rund drei Viertel zusätzlich Kosten- und Emissionseinsparungen durch die Optimierung vorhandener Prozesse: 42 Prozent erwerben CO2-Zertifkate zur Unterstützung von Klimaschutzprojekten und 39 Prozent versuchen, ihre Energieeffizienz bei industriellen Immobilien zu steigern.

„Selbstredend wird keine Supply Chain von heute auf morgen nachhaltig. Es gilt vielmehr, viele kleine Schritte in die richtige Richtung zu machen, um seiner globalen Verantwortung nachzukommen“, so Bierewirtz.

Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der befragten Logistikentscheider wünscht sich seitens ihrer Logistikdienstleister eine Beratung zur Reduktion von CO2--Emissionen. Gleichzeitig sind lediglich 18 Prozent der Teilnehmer laut Hermes gewillt, für die Ausweisung des CO2-Ausstoßes durch externe Logistikdienstleister auf deren Angeboten, Rechnungen oder in Form von Reports zu zahlen. Und nur ein Viertel setzt bei der Auswahl ihrer Dienstleister beispielsweise bewusst auf den Einsatz einer nachhaltigen Flotte zur Verbesserung der eigenen CO2-Bilanz. „Diese Ergebnisse offenbaren ein altbekanntes Problem“, so Bierewirtz.

„Die Logistik und die damit verbundenen Dienstleistungen müssen wieder mehr geschätzt werden.“

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