Schienengüterverkehr: SmartCargo macht sich auf den Weg

Rail Cargo Group rüstet Waggons mit Telematikgeräten aus.

Die Rail Cargo Group stattet ihre Güterwagenflotte bis 2020 mit Telematikgeräten von A1 aus. (Foto: David Payr/Rail Cargo Group)
Die Rail Cargo Group stattet ihre Güterwagenflotte bis 2020 mit Telematikgeräten von A1 aus. (Foto: David Payr/Rail Cargo Group)
Sandra Lehmann

Die Güterverkehrssparte der Österreichischen Bundesbahnen, Rail Cargo Group (RCG), stattet ihre Güterwagenflotte nach eigenen Angaben bis 2020 mit Telematikgeräten der Anbieter A1 und A1 Digital aus. Dem Verkehrsunternehmen zufolge werden die Waggons nach Abschluss des Projekts „SmartCargo“ über Positionserkennung, Bewegungssensorik und Stoßerkennung verfügen. Durch die zusätzliche Entwicklung einer IT-Plattform sollen laut RCG und A1 Schritt für Schritt intelligentere Züge auf die Schiene gebracht werden.

Sensor erkennt Stöße und Beschleunigung

Bei einem Kick-Off Event im Februar 2019 wurde das Projekt SmartCargo dem Güterverkehrsanbieter zufolge offiziell vorgestellt. RCG-Vorstandssprecher Clemens Först und A1-CEO Marcus Grausam präsentierten dabei die zukünftige Wagentechnologie der Rail Cargo Group. An rund 13.700 RCG-Waggons wird demnach jeweils ein SmartCargo Device angebracht, das während des gesamten Gütertransports umfassende Informationen bereitstelle. Dabei liefere der Positionssensor die genauen GPS-Koordinaten des Wagens in vordefinierten Intervallen. Ein weiterer Sensor sorgt nach RCG-Angaben unabhängig vom GPS-Empfang für zuverlässige Bewegungserkennung, während der 3D-Beschleunigungssensor zur Stoßerkennung und Überwachung des Transports empfindlicher Güter dient. Darüber hinaus könne das System mittels Geofencing eine Sofortmeldung beim Überschreiten vorab festgelegter Zonen, wie etwa Landesgrenzen, senden. Bei fehlender Netzabdeckung zur Datenübertragung verfügt die Hardware außerdem über eine SMS-Rückfallebene, so die RCG.

Aufbau einer IT-Plattform

Im Rahmen erster Tests werden laut dem Güterverkehrsunternehmen aktuell rund 300 Wagen mit SmartCargo ausgestattet. Parallel dazu wird eine IT-Plattform aufgebaut, in der übersichtlich und kompakt sämtliche Informationen rund um einen spezifischen Transport digital abgerufen werden könnten. Auch die Integration von Fremdwagen, welche im Zugverband sind, jedoch nicht im Eigentum der RCG stehen, wird dem Anbieter zufolge möglich sein.