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Schienengüterverkehr: Eine Milliarde zusätzlich für die Digitale Schiene

Der Bund und die Deutsche Bahn haben den bereits bestehenden Finanzierungsvertrag zur Digitalisierung des Schienenverkehrs von 1,7 Milliarden Euro auf 2,7 Milliarden Euro erhöht.

Das Zugbeeinflussungssystem ETCS soll auf vielen Schienenknotenpunkten in Deutschland und Europa implementiert werden und den Schienengüter- und Personenverkehr optimieren. (Foto: DB AG)
Das Zugbeeinflussungssystem ETCS soll auf vielen Schienenknotenpunkten in Deutschland und Europa implementiert werden und den Schienengüter- und Personenverkehr optimieren. (Foto: DB AG)
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Sandra Lehmann

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und die Deutsche Bahn (DB) haben Planungen für die Digitale Schiene Deutschland ergänzt. Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing und DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber haben am 8.Dezember in Berlin die entsprechenden Vereinbarungen unterzeichnet. Ein bereits bestehender Finanzierungsvertrag wird demnach von rund 1,7 Milliarden auf rund 2,7 Milliarden Euro erhöht. Außerdem habe die DB vom Bund die Zusage für die weitere Finanzierung der Planungen mehrerer Projekte aus dem sogenannten Starterpaket erhalten.

Alte Technik ablösen

Einer Pressemeldung der DB zufolge sollen langfristig alle Strecken und Schienenknoten mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS (European Train Control System) sowie digitalen Stellwerken ausgerüstet und die alte Technik komplett abgelöst werden. Ziel der Modernisierung: Mehr Platz für Züge, eine verbesserte Pünktlichkeit und weniger Störungen - ermöglicht durch intelligent vernetzte Daten von Infrastruktur und Fahrzeugen. Künftig könne die DB den Betrieb auf dem Schienennetz damit neu organisieren und bis zu 35 Prozent mehr Kapazität schaffen.

Bundesminister Dr. Volker Wissing:

„Um unsere Klimaziele zu erreichen, brauchen wir schnell mehr Kapazität auf der Schiene. Wir wollen die Bahn zum klimaneutralen Rückgrat unseres Verkehrssystems aufbauen. Neben der Sanierung sowie dem Neu- und Ausbau ist die Digitalisierung ein entscheidender Baustein. Mit den heute geschlossenen Vereinbarungen schaffen wir den finanziellen Unterbau dafür, das Zugsicherungssystem ETCS einzuführen und gleichzeitig die Stellwerkslandschaft in Deutschland zu modernisieren und zu digitalisieren. Das sorgt unmittelbar für mehr Kapazität im bestehenden System und damit schnell mehr Angebot auf der Schiene.“

„Angesichts der wachsenden Verkehrsmengen brauchen wir mehr Tempo, um unser Schienennetz schlagkräftiger und leistungsfähiger zu machen. Mittel- und langfristig setzen wir auf Aus- und Neubauprojekte sowie die Generalsanierung wichtiger Korridore. Die Digitalisierung der Infrastruktur ist dafür aber ein entscheidender Schlüssel. Denn mit dem digitalen Bahnbetrieb der Zukunft können wir auch ohne den teuren und aufwändigen Bau neuer Gleise mehr Züge auf die klimafreundliche Schiene bringen. Die gemeinsam mit dem Bund getroffenen Vereinbarungen werden die Digitale Schiene Deutschland deshalb entscheidend voranbringen“, so DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber.

Die nun bereitgestellten Mittel fließen laut DB unter anderem in die Modernisierung und Digitalisierung der Infrastruktur auf dem Güterverkehrskorridor Rhein-Alpen. Diese Magistrale von den niederländischen Nordseehäfen bis nach Italien solle mit dem europäischen Eisenbahnverkehrsleitsystem ERTMS (European Rail Traffic Management System) ausgerüstet werden. Das System trage dazu bei, den grenzüberschreitenden Zugverkehr in Europa zu erleichtern. Bislang müssen Lokomotiven und Triebzüge mit verschiedensten nationalen Sicherungssystemen ausgerüstet sein. Das sei durch ERTMS künftig nicht mehr erforderlich.

ETCS von Dänemark bis Österreich

Außerdem könne die DB mit rund 307 Millionen Euro weitere Planungen für den Korridor Skandinavien-Mittelmeer anstoßen. Der ebenfalls für den Güterverkehr bedeutsame europäische Korridor soll bis Ende 2030 zwischen Dänemark und Österreich vollständig mit ETCS ausgerüstet werden. Es gehe um insgesamt 4.500 Streckenkilometer.

Stuttgart 21 wird digital

Weitere 83 Millionen Euro stünden für die Planung des dritten Bausteins für den Digitalen Knoten Stuttgart bereit. Bis 2030 soll der Zugbetrieb auch im Stuttgarter Umland bis über die Endpunkte der S-Bahn-Linien hinaus von digitaler Technik gesteuert werden. Der Kern des Knotens gehe zusammen mit Stuttgart 21 bereits 2025 mit ETCS ohne Signale in Betrieb.

Digitale Stellwerke für Strecke Köln-Frankfurt

Rund elf Millionen Euro an Planungsmitteln sind nach DB-Angaben für die Schnellfahrstrecke Köln-Frankfurt/Main bestimmt. Bis 2028 wolle der Konzern hier rund 200 Streckenkilometer mit ETCS und digitalen Stellwerken ausrüsten. Dieser Schritt sorge für mehr Qualität und Effizienz im Zugbetrieb. Gleichzeitig könnten störanfällige Anlagen und ältere Stellwerke komplett ersetzt werden.

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