Schienengüterverkehr: BME begrüßt Anschlussgleis-Förderung des Bundes

Die Richtlinie soll Verlader, Speditionen und Eisenbahnen bei Aus- oder Neubau, Reaktivierung und Erhalt von Gleisanschlüssen und multifunktionalen Güterterminals unterstützen.

Die Anschlussgleis-Förderung des Bundes gilt seit dem 1. März. (Foto: Boedefeld / Fotolia)
Die Anschlussgleis-Förderung des Bundes gilt seit dem 1. März. (Foto: Boedefeld / Fotolia)
Therese Meitinger

Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) hat sich positiv hinsichtlich der ab 1. März 2021 geltenden Anschlussgleis-Förderrichtlinie des Bundes geäußert. In einer Pressemitteilung vom 26. Februar bezeichnete der Verband sie als einen wichtigen Meilenstein zur Umsetzung der Gleisanschluss-Charta. Die Richtlinie soll Verlader, Speditionen und Eisenbahnen bei Aus- beziehungsweise Neubau, Reaktivierung und Erhalt von Gleisanschlüssen und multifunktionalen Güterterminals unterstützen.

Besonders zu begrüßen sei die erstmalige finanzielle Förderung von Ersatzinvestitionen in bestehende Gleisanschlüsse sowie die Erneuerung der Anschlussweiche, so der BME. Auch die verbesserte Förderung multifunktionaler Terminals werde der Entwicklung multimodaler Verkehre einen wichtigen Schub geben.

Auch Unternehmen in Privatrechtsform nun förderfähig

Förderfähig sind nun auch Industriestamm- und Zuführungsgleise, wenn diese durch ein Unternehmen in Privatrechtsform betrieben werden. Dies ist ein neues und wichtiges Förderinstrument für vorgelagerte Infrastrukturen in direkter Nähe zu den Zugangsstellen der Schiene.

„Unser Verband setzt sich schon lange dafür ein, dass auf der Schiene ein flächendeckendes Netz von Gleisanschlüssen und multimodalen Logistikknoten entsteht. Damit wird der Güterverkehr wettbewerbsfähiger und kann einen signifikanten Beitrag zur Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene und zur Erreichung der umweltpolitischen Ziele leisten“, sagt BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Silvius Grobosch.

Neben dem Neu- und Ausbau sei es aber auch dringend nötig, die Rahmenbedingungen für die Nutzung und den Betrieb bestehender Gleisanschlüsse und multimodaler Logistikknoten zu verbessern.

Die Gleisanschluss-Charta haben 43 Verbände und Vereine aus Industrie, Handel, Logistik, Entsorgung, Bauwirtschaft, Agrar-/Forstwirtschaft und öffentlichen Einrichtungen, einschließlich des BME, mitgezeichnet. Die Gleisanschluss-Charta setzt sich für eine stärkere Fokussierung der verkehrspolitischen Diskussion auf die wesentliche Schlüsselfunktion von Gleisanschlüssen, kundennahen Zugangsstellen und regionalen Eisenbahninfrastrukturen ein. Ziel ist es nach Verbandsangaben, dem Markt leistungsfähige und wirtschaftlich darstellbare Transportsysteme im Kombinierten Verkehr und im Wagenladungsverkehr anbieten zu können.

Mit der neuen Gleisanschluss-Förderrichtlinie sei dem Bund der Einstieg in die Umsetzung der Vorschläge aus der Gleisanschluss-Charta gelungen, resümierte der BME in seiner Mitteilung.

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