Rohstoffe: BME-Mitglieder rechnen mit länger anhaltender Knappheit
Laut einer Umfrage unter den Mitgliedern des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) dürfte die Rohstoffknappheit in deutschen Industriebetrieben noch längere Zeit fortdauern. „Mehr als 60 Prozent der von uns befragten Mitglieder erwartet in diesem Jahr keine Entspannung an den Rohstoffmärkten. Im Gegenteil: Bis voraussichtlich Ende 2022 dürften die Engpässe anhalten“, teilte Gundula Ullah, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), kürzlich in Eschborn mit. Die industriellen Einkäufer müssten sich deshalb auf die Sicherstellung der Versorgung in ihren Unternehmen konzentrieren. Belastbare Forecasts sind hierfür nach BME-Einschätzung eine Kernvoraussetzung.
Rohstoffversorgung und Nachhaltigkeit
Um ein aktuelles Stimmungsbild unter seinen Mitgliedern zu ermitteln hat der Einkäuferverband zwischen dem 7. und 14. Juni 2021 eine Umfrage zur Rohstoff-Versorgung und Nachhaltigkeit in den Unternehmen durchgeführt. Basierend auf mehr als 700 Rückmeldungen von rund 9.000 Mitgliedern innerhalb Deutschlands konnte dem BME zufolge in kürzester Zeit ein präzises Lagebild erstellt werden.
Direkt oder indirekt betroffen
Der jüngsten Erhebung zufolge macht sich laut dem Verband die anhaltende Rohstoff-Knappheit vor allem bei Stahl, Halbleitern und Kunststoffen negativ bemerkbar. Damit seien, so der BME, fast alle Unternehmen – quer durch alle Branchen – direkt oder indirekt von den Engpässen betroffen. Nur bei Land-Transporten herrsche vermeintlich gute Verfügbarkeit – „wobei ein Bullwhip-Effekt (Nachfrageschwankungen entlang mehrstufiger Lieferketten) erwartet werden könnte, sollte sich die Rohstoff-Verfügbarkeit wieder entspannen“, hieß es seitens des BME gegenüber der Presse.
Blick auf die Bundestagswahl
Mehr als 50 Prozent der befragten BME-Mitglieder gehen zudem davon aus, dass das Thema „Nachhaltigkeit“ nach der Bundestagswahl weniger Relevanz erhält – wobei über 80 Prozent die Auswirkungen dieses Megatrends sowie das Lieferkettengesetz in ihrem Tagesgeschäft direkt zu spüren bekommen würden. BME-Vorstandsvorsitzende Ullah: „Hierauf muss sich der Einkauf vorbereiten.“
Wichtig für die Mitglieder ist laut dem Verband ebenfalls ein zukünftig EU-weit harmonisierter Ansatz des Lieferkettengesetzes. Damit ließen sich Bürokratie und Aufwände zur Einhaltung der gesetzlichen Regelungen in einem überschaubaren Ausmaß halten. Nach Einschätzung der BME-Vorstandsvorsitzenden ist hier die Politik gefragt. Diese müsste unternehmensorientierte Lösungen anbieten.
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