Robotik: Prodrive vertraut auf Jungheinrich und Arculus

Nach der Übernahme des Münchner Robotik-Start-ups Arculus bietet Jungheinrich nun auch AMRs an. | Bild: Jungheinrich
Nach der Übernahme des Münchner Robotik-Start-ups Arculus bietet Jungheinrich nun auch AMRs an. | Bild: Jungheinrich
Sandra Lehmann
(erschienen bei LOGISTRA von Tobias Schweikl)

Das niederländische Technologieunternehmen Prodrive Technologies errichtet in der Nähe von Eindhoven ein neues Logistikzentrum. Der Neubau mit einer Lagerfläche von mehr als 20.000 Quadratmetern soll bis Herbst 2022 vollständig in Betrieb genommen werden. Herzstück des Lagers wird eine ganzheitliche Logistiklösung mit einer Flotte von 14 autonomen mobilen Robotern (AMR) und acht automatisierten Schmalgangstaplern. Das geht aus einer Pressemitteilung des Projektpartners Jungheinrich AG hervor.

„Mit dem Projekt bei Prodrive unterstreichen wir unsere Kompetenz auf dem Gebiet der Automatisierungslösungen. Besonders freuen wir uns, dass wir bei den mobilen Robotern auf das Modell arculee S unseres neuen Jungheinrich Familienmitglieds arculus setzen können“, so Dr. Markus Heinecker, Vice President Automated Systems AGV bei Jungheinrich.

Die Anlage für Prodrive sei der erste gemeinsame Auftrag für Jungheinrich mit dem neuen „arculee AMR“ des Münchner Robotik-Start-ups Arculus, deren Übernahme die Hamburger erst vor Kurzem verkündet hatten.

„Die Nachfrage nach AMR steigt aufgrund des starken Wachstums insbesondere im E-Commerce kontinuierlich. Wir können unsere Kunden jetzt noch besser dabei unterstützen, ihre Effizienz- und Nachhaltigkeitsziele durch eine präzise und ganzheitliche Prozessautomatisierung zu erreichen“, so Dr. Heinecker weiter.

Alle Fahrzeuge bei Prodrive sind über das Jungheinrich Logistik-Interface an das „Jungheinrich WCS“, das die Transportbewegungen im Automatiksystems steuert, angebunden. Die AMR in der Vorzone dienen dabei als verbindendes Element zur Kommissionierung und den AGVs im Regalbereich. Dabei ver- und entsorgen die arculee die beiden Automatiklagerbereiche mit Paletten und transportieren diese im Goods-to-person-Prinzip auf Kommissionierstationen, wo sie manuell kommissioniert werden.

Neben einer langjährigen Zusammenarbeit mit Jungheinrich war für Prodrive die Vielseitigkeit der nun eingesetzten Systemlösung entscheidend.

„Flexibilität in der Lieferkette ist heute ein entscheidendes Kriterium für wirtschaftlichen Erfolg. Für uns bedeutet das: Wir müssen Waren schneller, effizienter und fehlerfreier kommissionieren. Das Automatisierungskonzept von Jungheinrich mit seiner Mischung aus innovativer Robotik und klassischen AGV erfüllt all diese Anforderungen. Zudem ermöglicht es weitere Optimierungen zu einem späteren Zeitpunkt“, so Mark Menting, Global Process Owner Logistics bei Prodrive Technologies.