Robotik: Evo steigert seine Pick-Performance

Der Sportartikelhersteller kommissioniert mit Unterstützung von Körber und Locus Robotics 157 Prozent schneller als zuvor.

Der Sportartikelanbieter Evo setzt auf Körber und Locus Robotics. (Foto: Locus Robotics)
Der Sportartikelanbieter Evo setzt auf Körber und Locus Robotics. (Foto: Locus Robotics)
Sandra Lehmann

Körber und der langjährige strategische Partner Locus Robotics unterstützen nach eigenen Aussagen den Sportartikelanbietern Evo dabei, Produktivität und Effizienz bei der Auftragsabwicklung im E-Commerce zu steigern. Dafür sollen autonome mobile Roboter (AMR) von Locus in Kombination mit dem Warehouse Management System (WMS) von Kӧrber sorgen.

„Die Automatisierungslösung von Locus Robotics und Körber ist die erste Technologie, die in unserem Lager Einzug gehalten hat, von der das dortige Team direkt von Anfang an begeistert war“, erklärt Chris Christiansen, Outbound Manager bei Evo. „Der höhere Durchsatz und Effizienzgrad ist beeindruckend. Das hat es uns ermöglicht, bereits vor der Weihnachtssaison 2020 die Produktivität zu steigern und gleichzeitig unsere Mitarbeiter vor COVID-19 zu schützen. Darüber hinaus sind wir mit der Möglichkeit, nach dem Robots-as-a-Service (RaaS) Prinzip nach Bedarf zu skalieren, bestens aufgestellt.“

Während der COVID-19-Pandemie stand Evo vor der Herausforderung, der rapide wachsenden Nachfrage Herr zu werden. Gleiches galt für saisonal bedingte Spitzen in der Auftragslage, sodass das Unternehmen an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit kam. Aufgrund schwer zu findender Saisonarbeiter und einem Fokus auf verbesserter Produktivität im Fulfillment fiel es dem Sport- und Lifestyleanbieter insbesondere schwer, mit Online-Bestellungen mitzuhalten. Nicht zuletzt mussten Abstandsregeln und weitere Vorschriften zur Eindämmung der Corona-Pandemie bei der Gestaltung der Arbeitsprozesse berücksichtigt werden.

Evo wandte sich an Körber, dessen Supply-Chain-Partner seit 2014. Körber hatte bereits das WMS für den Händler geliefert und übernahm nun die Aufgabe, gemeinsam mit Locus eine Multi-Bot Lagerautomatisierungslösung zu implementieren, die mehr Flexibilität und Effizienz erlaubt.

Implementierung in 53 Tagen

Die Implementierung der AMR-Lösung erfolgte nach Körber-Angaben in nur 53 Tagen. Damit habe Evo dem wachsenden Auftragsvolumen ohne Zeitverzögerung oder Geschäftsunterbrechung nachkommen können. Das Projekt begann mit zehn Robotern, die sich autonom durch das Lager bewegen und die Kommissionierer unterstützen, indem sie ihnen die Laufwege abnehmen und anstrengende Tätigkeiten eigenständig ausführen. Dabei erwies sich auch für ein schnelleres Kommissionieren die Praxis, das jeweilige Produkt im Bild zu zeigen, als vorteilhaft. Für Saisonspitzen nehme Evo sieben zusätzliche Roboter in Betrieb. Verwaltet werden diese durch das WMS von Kӧrber.

125 Pickingeinheiten pro Stunde

Seit der Implementierung der Lösung habe sich die Abwicklungsrate von durchschnittlich 35 Einheiten pro Stunde mit traditionellen Kommissionier-Körben mithilfe der LocusBots auf 90 Einheiten pro Stunde gesteigert. Manche Mitarbeiter schafften sogar 125 Einheiten pro Stunde und mehr – was einer Steigerung von 157 Prozent entspreche. Dazu Rick Faulk, Chief Executive Officer von Locus Robotics:

„Wir sind stolz darauf mit Körber als Partner unsere leistungsstarke und hocheffiziente Multi-Bot-Lösung bei Evo zu implementieren und deren Lagerbetrieb unterstützen zu können. Unsere zweckbestimmte Lösung kann das Wachstum von Evo problemlos in den Griff bekommen – und das auch zukünftig. Wir wollen Evo weiterhin begleiten, wenn es um die Steigerung ihrer operativen Effizienz und Wachstumsfähigkeit geht.“

„Die Branche hat viele Herausforderungen zu bewältigen, vor allem in bewegten Zeiten”, ergänzt Bill Ryan, CEO Software North America, Körber-Geschäftsfeld Supply Chain. „In einer immer komplexeren Welt brauchen wir Technologien, um diese Probleme zu bewältigen. Mit der neuen AMR-Lösung, die wir mit unserem Partner in Rekordzeit umsetzen konnten, kann Evo seine Leistung steigern und gleichzeitig ein sicheres und smartes Arbeitsumfeld bieten.“