Risikomanagement: Norweger müssen sich Schweizern geschlagen geben
Die Resilienz von Lieferketten ist für eine robuste Geschäftsleistung global agierender Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Faktoren wie niedrige Ölpreise, Naturkatastrophen und die Ausbreitung von Terrorismus wirken sich auf die Resilienz, das heißt die Widerstandsfähigkeit, globaler Supply Chains aus. Diese und weitere Bedrohungen spiegeln sich im FM Global „Resilience Index 2016“ wider, der die Resilienz von Lieferketten in 130 Ländern und Gebieten weltweit in einem Ranking vergleicht. „Der FM Global Resilience Index gibt Führungskräften eine erste Orientierung und kann ihnen dabei helfen, vernünftige Entscheidungen bezüglich der Standorte globaler Zulieferer oder eigener Produktionsstätten zu treffen“, sagt Achim Hillgraf, Hauptbevollmächtigter von FM Global in Deutschland.
Ölpreise kosten Norwegen die Führung
In der dritten Ausgabe des Resilience Index sind rückläufige Ölpreise der Grund für Norwegens Abfall auf den zweiten Platz. An die Stelle des Ölproduzenten tritt 2016 nunmehr die Schweiz, die im vergangenen Jahr noch auf Platz zwei lag. Das ölreiche Kuwait erlebt einen starken Abstieg (von Platz 50 im vergangenen auf Platz 59 in diesem Jahr), da das Bruttoinlandsprodukt von den geringeren Ölpreisen schwer getroffen wurde. Auf ähnliche Weise litt die wirtschaftliche Produktivität in Kolumbien, das von Platz 110 auf 119 abrutscht. Allerdings wirken die Rohölpreise in zwei Richtungen: Armenien (Platz 52, 2015: 83) und Malawi (Platz 84, 2015: 111) haben aufgrund einer höheren Resilienz gegenüber Ölpreisveränderungen die meisten Plätze im Index gut gemacht. Da ihr Ölverbrauch gesunken ist, sind die Länder den Dynamiken des Ölmarkts weniger ausgesetzt.
Terrorismus als zentrales Element
Das politische Risiko, das zu den neun Bewertungskriterien des Index zählt, kann ein großes Hemmnis für die geschäftliche Resilienz darstellen. In diesem Zusammenhang ist Terrorismus ein zentrales Element. Auch in diesem Jahr fanden bereits terroristische Handlungen in Ländern wie Pakistan (Platz 117), Belgien (Platz 17), der Elfenbeinküste (Platz 58), Nigeria (Platz 116) und der Türkei (Platz 79) statt. Die Auswirkungen politischer Ereignisse auf das Ranking zeigen sich beispielsweise bei der Ukraine: Zum zweiten Mal in Folge ist die Republik unter den Ländern mit dem stärksten Abfall (von Platz 107 auf Platz 125), was auf die extremen Spannungen innerhalb des Landes und mit Russland (Platz 75) zurückzuführen ist.
Die „Top Ten“ sind:
- 1. Schweiz,
- 2. Norwegen,
- 3. Irland,
- 4. Deutschland,
- 5. Luxemburg,
- 6. Niederlande,
- 7. mittlere Staaten der USA,
- 8. Kanada,
- 9. Australien und
- 10. Dänemark.
Das Schlusslicht des Index von 2016 bildet zum zweiten Mal in Folge Venezuela (Platz 130). Venezuelas Platzierung ist den Elementarrisiken (Wind- und Erdbebengefahr), der Wahrnehmung eines Kontrollverlusts in Verbindung mit der Korruption und der schlechten Infrastruktur sowie der als schlecht wahrgenommenen Qualität lokaler Zulieferer geschuldet.
Deutschland:Gute Infrastruktur und hohe Qualität
Frankreich (Platz 19) und das Vereinigte Königreich (Platz 20) halten ihre Platzierungen vom letzten Jahr. Deutschland belegt Platz vier im Ranking, mit 94,6 von insgesamt 100 Punkten. Das bedeutet eine Verbesserung um zwei Plätze im Vergleich zum Vorjahr – dabei muss jedoch beachtet werden, dass die Platzierungen relativ zueinander zu betrachten sind. Deutschland verbessert sich dennoch mit dem Gesamt-Scoring um 3,5 Punkte (2015: 91,1 von 100 Punkten). Das ist unter anderem auf die gute Platzierung beim Faktor Lieferkette zurückzuführen: Hier erlangt Deutschland den vierten Rang hinter der Schweiz, Japan und den Niederlanden. Deutschland hat das vor allem seiner guten Infrastruktur und der positiven Bewertung der Qualität seiner lokalen Zulieferer zu verdanken.
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