Rhön-Klinikum: Weniger Geld für gleiche Arbeit?

Verdi wirft den Wiesbadener Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken Lohndumping vor.
Redaktion (allg.)

Die Berliner ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft kritisiert die Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt a. d. Saale. Laut den Arbeitnehmervertretern betreibt die Geschäftsführung der Wiesbadener Tochter Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken (HSK) Lohndumping. Einem Artikel des „Wiesbadener Kuriers“ zufolge betrifft das nicht Pflegekräfte, sondern Servicemitarbeiter. Dazu zählen neben Reinigungs- und Küchenkräften auch Logistiker, die beispielsweise Patienten per Rollstuhl von einer Abteilung zur nächsten bringen.

Hintergrund: Vor der teilweisen Übernahme der HSK durch den Rhön-Konzern waren diese Mitarbeiter bei der Servicegesellschaft HSK-Service GmbH beschäftigt. Sie soll es noch bis Ende 2015 geben. Etwa 60 befristete Beschäftigungsverhältnisse seien aber nicht verlängert worden, sagte Verdi gegenüber dem Wiesbadener Kurier. Stattdessen wurden die betroffenen Mitarbeiter laut dem Bericht bei einer Service-Gesellschaft der Rhön AG, der Rhön-Catering (RKC-West), angestellt und werden nun der tarifgebundenen HSK- Servicegesellschaft dauerhaft überlassen.

Für die gleiche Arbeit erhalten ihre 160 Kollegen im öffentlichen Dienst demnach einen höheren Stundenlohn, Weihnachtsgeld und eine betriebliche Altersversorgung. Die RKC-West-Beschäftigten werden dagegen nach dem Tarif des deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) bezahlt, heißt es weiter. Laut Verdi mache das monatlich bis zu 200 Euro Unterschied auf dem Lohnzettel. Das wären pro Jahr 2.400 Euro – und bei 60 Mitarbeitern 144.000 Euro jährliche Einsparungen für die Klinikleitung. Den Vorwurf des Lohndumpings weist sie in einer Pressemitteilung aber von sich.

(akw)