RFID: Neue Anwendungen im Fokus

EECC veröffentlicht neue Studie zur Transponderauswahl.
European EPC Competence Center (EECC): Einblick in Messkammer. (Foto: EECC)
European EPC Competence Center (EECC): Einblick in Messkammer. (Foto: EECC)
Matthias Pieringer

Das European EPC Competence Center (EECC) in Neuss hat vor Kurzem die aktuelle Ausgabe seiner Studie „UHF Tag Performance Survey (UTPS)“ vorgelegt. Die Studie 2016/2017 vergleicht 361 Transponder in bis zu 22 verschiedenen Performance-Messungen je „Tag“. Für dieses Jahr arbeiteten die Forscher die neuen Entwicklungen bei Label- und On-Metal-Transpondern für herkömmlichen RFID-Einsatz heraus, außerdem widmet sich auch ein eigenes Kapitel neuen Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Feuchte-Sensorik.

Mit 206 labelbasierten Tags und 155 On-Metal-Transpondern (OM-Tags) ist die UTPS laut dem EECC umfangreicher denn je. „Je größer die Auswahl an transparent gleich leistungsfähigen Tags, desto mehr kann der Anwender auch auf Qualitäten wie niedriger Preis oder Lieferfähigkeiten eingehen“, so Conrad von Bonin, CEO des EECC.

Auch für technisch schwierige Anwendungen

Andererseits garantiert die große Zahl an Tags laut dem EECC auch Lösungsmöglichkeiten für technisch schwierige Anwendungen. Inzwischen seien On-Metal-Tags mit nur 0,6 Millimeter Dicke kaum mehr von Labeln zu unterscheiden. 23 verschiedene normal bedruckbare OM-Tags sind in der Studie untersucht worden. Sie können, so die Forscher, in der Produktion als Typenschilder eingesetzt werden und funktionieren unabhängig von Verschmutzungen. Und die OM-Tags werden immer kleiner: Der kleinste „Xerafy Tag“ hatte dem EECC zufolge gerade mal mit den Abmaßen sieben mal zwei mal zwei Millimeter die Größe eines halben Reiskorns. Besonders hervorzuheben sei auch die Vielfalt der Chips. Viele Typen seien mit unterschiedlichen Speichergrößen zu bestellen.

Anpassungsleistung auslesen

Ein eigenes Kapitel widmeten die Forscher den Einflüssen von Umweltbedingungen, die bislang nur als Störfaktoren betrachtet worden seien. Nun sind nach EECC-Angaben erstmalig Lösungen auf dem Markt, die positiv ausnutzen, dass sich Tags unter physikalisch unterschiedlichen Einflüssen, wie Hitze und Feuchtigkeit, unterschiedlich verhalten. Chips wie der „Magnus S2“ von RFMicron könnten diesem Störfaktor aktiv begegnen, indem sie ihre eigene Impedanz anpassten. Der Tag werde dadurch einerseits unempfindlicher gegen solche Einflüsse. Wichtiger aber: Diese Anpassungsleistung kann nach Worten der Forscher auch ausgelesen werden, und so nutze nun ein „Smartrac Tag“ diesen Effekt, um umgekehrt auf die Feuchtigkeit zu schließen.