Revitalisierung: Verdion kauft ehemaligen Militärflughafen

In Niederkrüchten-Elmpt startet der Planungsauftakt für einen 177 Hektar großen Gewerbepark.

Auf dem Gelände: In der vorderen Reihe (v.l) Karl-Heinz Wassong (Bürgermeister von Niederkrüchten), André Banschus (Deutschland-Geschäftsführer Verdion), Dr. Andreas Coenen (Landrat des Kreises Viersen) und hintern von links nach rechts die Geschäftsführer der EGE Dr. Thomas Jablonski (WFG Kreis Viersen), Ingo Schabrich (Kreisdirektor Kreis Viersen) und Tobias Hinsen (Leiter des Fachbereiches Planen, Bauen, Umwelt in Niederkrüchten). (Foto: Verdion GmbH/ Andreas Wiese)
Auf dem Gelände: In der vorderen Reihe (v.l) Karl-Heinz Wassong (Bürgermeister von Niederkrüchten), André Banschus (Deutschland-Geschäftsführer Verdion), Dr. Andreas Coenen (Landrat des Kreises Viersen) und hintern von links nach rechts die Geschäftsführer der EGE Dr. Thomas Jablonski (WFG Kreis Viersen), Ingo Schabrich (Kreisdirektor Kreis Viersen) und Tobias Hinsen (Leiter des Fachbereiches Planen, Bauen, Umwelt in Niederkrüchten). (Foto: Verdion GmbH/ Andreas Wiese)

Der europaweit tätige Projektentwickler Verdion hat das Areal rund um den ehemaligen britischen Militärflughafen Royal Air Force Station Brüggen (RAF Brüggen) in Niederkrüchten-Elmpt an der deutsch-niederländischen Grenze erworben, das hat Verdion am 26. März bekannt gegeben. Verkäufer ist die lokale Entwicklungsgesellschaft „Energie- und Gewerbepark Elmpt“ mbH (EGE). Über den Kaufpreis wurde laut Mitteilung Stillschweigen vereinbart. Verdion plant demnach dort die Entwicklung eines 177 Hektar großen Gewerbeparks als regionaler Investitionshub mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von über 500 Millionen Euro.

Nachhaltigkeit im Fokus

Auf dem Grundstück können laut Verdion Gebäude mit insgesamt rund 567.000 Quadratmetern Brutto-Grundfläche für die Logistik und Leichtindustrie errichtet werden. Die Immobilien sollen energieeffizient und in ressourcenschonender Bauweise errichtet werden, so die Angaben in der Mitteilung. Verdion strebe für alle Gebäude eine Nachhaltigkeitszertifizierung an. Der „Javelin Park“ liegt laut Angaben direkt an der Autobahn A 52, die die Metropolregion Rhein-Ruhr mit Roermond in den Niederlanden verbindet. Die Tiefwasserhäfen Antwerpen und Rotterdam sind in rund zwei Stunden erreichbar.

„Mit dem Ankauf haben wir uns nicht nur ein Großgrundstück mit enormem Potenzial, sondern auch Verdions bisher größtes Investment in Deutschland gesichert“, sagt André Banschus, Executive Director von Verdion. „Wir werden auf dem Areal einen attraktiven Standort für Logistikansiedlungen, Produktionsstätten großer und mittelständischer Unternehmen sowie kleinteiliges Gewerbe schaffen. Bei der Entwicklung dieses geschichtsträchtigen Standorts setzen wir auf eine enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde Niederkrüchten.“

Wichtiges wirtschaftliches Projekt

Landrat Dr. Andreas Coenen, Aufsichtsratsvorsitzender der EGE, kommentiert: „Der Startschuss für eines der wichtigsten wirtschaftlichen Projekte für die gesamte Region ist gefallen. Der Gewerbepark wird über die nächsten Jahrzehnte positiv zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung des Kreises beitragen.“ Karl-Heinz Wassong, Bürgermeister von Niederkrüchten, fügt hinzu: „Der Gewerbepark ist eine doppelte Chance: Er holt neue Unternehmen nach Niederkrüchten und bietet denen, die schon in der Region sind, neue Entwicklungsmöglichkeiten.“

Das Projekt wird der Pressemitteilung zufolge vom kanadischen Pensionsfonds Healthcare of Ontario Pension Plan (HOOPP) finanziert. Verdion und HOOPP haben laut Eigenangaben bereits eine Reihe von Logistik- und Industrieprojekten gemeinsam realisiert. Über die letzten sieben Jahre sei dabei ein Portfolio im Wert von über 1,2 Milliarden Euro entstanden, das Verdion verwaltet.

Leerstand seit 2015

Die ehemalige RAF Brüggen, war nach Verdion-Angaben ein wichtiger Militärflugplatz der britischen Luftwaffe in Deutschland. Zwischen 1953 und 2001 waren dort mehrere Einheiten stationiert. 2002 ging das Gelände an die britische Armee und wurde in Javelin Barracks umbenannt. Seit dem Komplettabzug der britischen Streitkräfte aus Deutschland im Dezember des Jahres 2015 steht die Kaserne leer.

Der Standort sei Teil von Verdions strategischem Grundstücksentwicklungsprogramm, das zusammen mit den Investment Management und der auf Unternehmens- und Logistikimmobilien spezialisierten Projektentwicklung ein Kernstück der Unternehmensaktivitäten bildet. Im Rahmen dieses Programms habe Verdion beispielsweise bereits das 580 Millionen Euro schwere Logistik- und Bahnfrachtdrehkreuz iPort in Doncaster im Vereinigten Königreich etabliert.