Retouren: Jeder zehnte Onlinekauf geht an den Händler zurück

Laut einer Bitkom-Studie werden die meisten Produkte zurückgesandt, weil diese nicht gefallen.

Jeder zehnte Onlinekauf wird in Deutschland an den Versender zurückgeschickt. Das geht aus einer Umfrage des Bitkom hervor. (Symbolbild: Auremar/Adobestock)
Jeder zehnte Onlinekauf wird in Deutschland an den Versender zurückgeschickt. Das geht aus einer Umfrage des Bitkom hervor. (Symbolbild: Auremar/Adobestock)
Sandra Lehmann

Jeder zehnte Onlinekauf in Deutschland wird retourniert. Ein Viertel der Online-Shopper (26 Prozent) spart sich hingegen den Weg zur Abgabestelle und verzichtet komplett auf Retouren. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.024 Online-Käufern ab 16 Jahren in Deutschland ergeben. Demnach senden Frauen mit durchschnittlich zwölf Prozent einen größeren Anteil ihrer Online-Bestellungen zurück als Männer (acht Prozent). Auch die 16- bis 29-Jährigen retournieren mit 13 Prozent überdurchschnittlich viele ihrer Online-Käufe. Die Gruppe der über 60-Jährigen schickt dagegen mit sieben Prozent am wenigsten Waren zurück zum Versender.

„Im Sinne der Nachhaltigkeit müssen wir Retouren so weit wie möglich vermeiden. Digitale Lösungen wie virtuelle Anproben, datenbasierte Größenberatung und Rundum-Ansichten unterstützen bei der Produktauswahl und können so dazu beitragen, die Retourenquote zu senken“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Das bedeutet nicht nur eine höhere Kundenzufriedenheit und geringere Kosten auf Seiten der Händler, sondern auch weniger Ressourcenverbrauch in der Logistik.“

Passt nicht, kleiner Kratzer oder besseres Angebot - Kundinnen und Kunden, die im Netz bestellte Waren zurückgehen lassen, tun dies aus unterschiedlichsten Gründen. Am häufigsten werden Online-Käufe retourniert, da sie nicht gefallen. 54 Prozent nennen dies als Anlass einer früheren Rücksendung. 53 Prozent haben schon mal eine Retoure getätigt, weil das Produkt fehlerhaft oder beschädigt war, 42 Prozent, weil es nicht dem Bild oder der Beschreibung im Webshop entsprach und 38 Prozent, da es schlecht verarbeitet wirkte.

Gefällt nicht ist häufigster Rücksendegrund

Viele kalkulieren die Retouren auch von Anfang an mit ein: 37 Prozent haben schon einmal absichtlich mehr bestellt als sie eigentlich brauchen, zum Beispiel Kleidung in verschiedenen Größen. Bei 29 Prozent derjenigen, die Online-Käufe zurückschicken, wurde ein falscher Artikel geliefert, während 14 Prozent ein Fehler bei der Bestellung unterlaufen ist. Jeder Zehnte (zehn Prozent) hat schon einmal ein besseres Angebot entdeckt, und deshalb online bestellte Ware zurückgesendet.