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Retouren: Großteil der Kunden findet Restriktionen für Vielretournierer richtig

bevh stellt zwei Forschungsarbeiten zum Rückversand von Waren vor.

Wie kann man Retouren vermeiden? Und sollte man Vielretournierer abstrafen? Mit diesen Fragen beschäftigen sich zwei Forschungsarbeiten, die der bevh nun der Öffentlichkeit vorgestellt hat. (Symbolbild: Bluraz/Fotolia)
Wie kann man Retouren vermeiden? Und sollte man Vielretournierer abstrafen? Mit diesen Fragen beschäftigen sich zwei Forschungsarbeiten, die der bevh nun der Öffentlichkeit vorgestellt hat. (Symbolbild: Bluraz/Fotolia)
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Sandra Lehmann

Laut einer aktuellen Forschungsarbeit des Lehrstuhls für Informationsökonomie & Online Marketing Engineering der Hochschule Darmstadt sind fast 56 Prozent von 347 Befragten damit einverstanden, wenn Onlinehändler Maßnahmen gegenüber Kunden ergreifen, die regelmäßig sehr viel bestellte Ware zurücksenden. Das geht aus einer Pressemeldung des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) vom 4. August hervor, der die Forschungsarbeit nach eigenen Anhaben begleitet hat. Lediglich 14 Prozent der Befragten lehnen es demnach ab, etwas gegen „Vielretournierer“ zu unternehmen. Zudem, so die Forscher der Hochschule Mannheim, wünschen sich vor allem die 30 Prozent der Befragten, die in dieser Frage unentschieden sind, mehr Aufklärung über die Retourenproblematik im Onlinegeschäft.

CO2-Konto für weniger Retouren

Maßnahmen, um Retouren zu vermeiden und die Zahl der Rücksendungen zu reduzieren stehen im Vordergrund einer weiteren Forschungsarbeit, die der bevh im Rahmen der Pressemeldung vorgestellt hat. Wie der Verband mitteilt, hat sich Eva Aumüller vom Fachbereich E-Commerce an der Fachhochschule Wedel mit Lösungen beschäftigt, um unerwünschte Retouren zu minimieren. Die beiden vielversprechendsten Ansätze dieser Studie sind dem bevh zufolge die Einrichtung eines sogenannten „CO2-Kontos“, mit dem Kunden im Internet die klimarelevanten Auswirkungen ihres Einkaufsverhaltens nachvollziehen können sowie verbesserte Größenempfehlungen. Laut dem Verband halten gemäß der Forschungsarbeit Männer und Frauen jedoch unterschiedliche Instrumente in Sachen Retourenmanagement für wirksam. So werde das CO2-Konto etwa als Maßnahme vor allem von den weiblichen Befragten bevorzugt, wohingegen die männlichen Teilnehmer sich für verbesserte Passformhinweise aussprachen.

Die beiden Arbeiten sind nach bevh-Angaben Teil des im November 2020 erscheinenden „Retourenkompendiums“, an dem der Verband, Hochschulen, Institute und E-Commerce-Experten aus dem deutschsprachigen Raum mitwirken. Im Rahmen dessen sollen interdisziplinäre Forschungsarbeiten zu betriebswirtschaftlichen, umweltrelevanten, rechtlichen sowie kundenspezifischen Aspekten im Zusammenhang mit dem Thema „Retouren“ erstellt werden.

„Die öffentliche und politische Diskussion über Retouren im Onlinehandel wird oft emotional und auf Basis persönlicher Überzeugungen und Vermutungen geführt. Mit dem ‚Retourenkompendium‘ wollen wir zu mehr Wissen über diesen kosten- und umweltrelevanten Aspekt des Geschäftsmodells E-Commerce beitragen. So können sich Verbraucher, Unternehmen und die Politik auf Basis von wissenschaftlichen Fakten ein fundiertes Bild machen“, so Alien Mulyk, Projektleiterin für das „Retourenkompendium“ beim bevh.

Die Logistik steht im Blickpunkt

Während ich diese Zeilen schreibe, reißen die belastenden Meldungen zur Corona-Pandemie leider immer noch nicht ab. Wichtigste Gebote sind in dieser Situation: die Ausbreitung des Virus stoppen, die Gesundheit schützen, die Beeinträchtigung der Lieferketten möglichst gering halten, den Waren- und Informationsfluss sicherstellen und natürlich als Gesellschaft zusammenhalten.

Sollten Onlinehändler zukünftig auf die Vernichtung von Retouren verzichten?

Ja, die Vernichtung von Retouren jeglicher Art muss ein Ende haben.
61% (335 Stimmen)
Nein, ein vollkommener Verzicht auf die Vernichtung von Retouren ist nicht realitätsnah.
30% (168 Stimmen)
Das kann ich nicht beurteilen.
9% (48 Stimmen)
Total votes: 551
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