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Resilienzstudie und neuer Experte: BME will Logistik stärker in Fokus stellen

Die Logistikstudie beleuchtet den Status quo der Resilienz. Michael Jungk soll als Leiter Supply Chain Management und Logistik den Bereich beim BME künftig strategisch aufbauen.

Prof. Dr. Michael Huth (Hochschule Fulda) stellte auf dem 59. BME-Symposium die aktuelle Logistikstudie des BME vor. (Bild: Hannibal / BME)
Prof. Dr. Michael Huth (Hochschule Fulda) stellte auf dem 59. BME-Symposium die aktuelle Logistikstudie des BME vor. (Bild: Hannibal / BME)
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Das 59. Symposium Einkauf und Logistik des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME), das vom 13. bis 15. November in der Station in Berlin stattfand, stand unter dem Motto „PRO:CONNECT24“. Bei der angestrebten Vernetzung lag der Fokus erwartungsgemäß stark auf dem Procurement, aber der Verband setzte auch einige Akzente in Sachen Logistik – einem Bereich, den man beim BME künftig deutlich ausbauen will.  

Lieferketten: Wackelpudding oder Stahlbeton?

„Wackelpuddig oder Stahlbeton?“ fragte Prof. Dr. Michael Huth von der Hochschule Fulda zu Beginn seines Vortrags mit Blick auf die Lieferketten deutscher Unternehmen. Er stellte im „Solution Forum“ die Ergebnisse der von ihm sowie Ulrike Pagels (BME) betreuten BME-Logistikstudie „Resilienz in Lieferketten“ vor. Diese beleuchtete bei insgesamt 232 Teilnehmern in Online-Erhebungen sowie qualitativen Interviews den Status des Supply-Chain-Risikomanagements (SCRM) sowie die Resilienz der Lieferketten in den einzelnen Unternehmen.  

„Die Resilienz von Lieferketten war vor den Verwerfungen der Coronapandemie für viele noch kein relevanter Faktor im SCM, doch da hat sich das Mindset mittlerweile deutlich geändert“, resümierte Huth gegenüber LOGISTIK HEUTE. Der Impact von Störereignissen wie der Pandemie, der Blockade im Suez-Kanal oder dem Krieg in der Ukraine habe die Bedeutung resilienter Lieferketten deutlich gesteigert.

Im Doing sei das jedoch noch nicht überall angekommen: Vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen stecke die Umsetzung eines SCRM oft weiterhin noch in den Kinderschuhen, sagte der Experte. So haben der Studie zufolge nur 15 Prozent der kleinen und 18 Prozent der mittleren Unternehmen eine eigenständige Funktion für SCRM definiert; auch der Reifegrad des SCRM fällt bei größeren Unternehmen höher aus als bei KMU.

Geändertes Mindeset, aber Potenziale werden liegen gelassen

Seit 2019 haben den Studienergebnissen zufolge viele der befragten Unternehmen erhöhte Lagerhaltung sowie Veränderungen in Beschaffungsstruktur und -wegen als Mittel der Wahl genutzt. „Mit Szenarioplanung oder der Simulation von Ereignissen hat sich hingegen die Hälfte der befragten Unternehmen nicht auseinandergesetzt – dabei lassen sich diese unaufwendig umsetzen“, so Huth. Im Großen und Ganzen werden die Supply Chains sowohl inbound als auch outbound heute jedoch von den Umfrageteilnehmern als deutlich resilienter eingeschätzt als vor vier Jahren.

Grundlagenarbeit in Sachen Logistik

Logistik stärker als bisher in den Fokus stellen möchte Michael Jungk, der seit September 2024 beim BME den Bereich Supply Chain Management leitet. Die Stelle war zuvor unbesetzt gewesen, Jungk hatte zuvor verschiedene Positionen bei Trans-o-flex und Hermes bekleidet.

„Wir möchten Logistik innerhalb des Verband sichtbarer machen, sie als Thema reaktivieren und stärker als bisher Synergien nutzen“, so Jungk im Gespräch mit LOGISTIK HEUTE.

Dazu plant er einiges an Grundlagenarbeit: Die Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) in Dortmund soll ausgeweitet werden und vier Netzwerkgruppen die Themen entwickeln, die Unternehmen entlang der Lieferketten sowie den unterschiedlichen Verkehrsträgern unter den Nägeln brennen. Perspektivisch will der Verband sich auch mit Whitepapern und unterschiedlichen Logistikthemen positionieren. Wer den Prozess mitgestalten wolle, sei willkommen, so Jungk – ob als Unternehmen oder Einzelmitglied.     

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