Recycling: Verpackte Lebensmittel besser entsorgen

BDE arbeitet an gütegesichertem Verwertungsverfahren für Lebensmittelabfälle.

Weniger Kunststoff in Lebensmittelabfällen - das möchte der BDE mit einem neuen Verwertungsverfahren erreichen. (Foto: Itestro/Adobe Stock)
Weniger Kunststoff in Lebensmittelabfällen - das möchte der BDE mit einem neuen Verwertungsverfahren erreichen. (Foto: Itestro/Adobe Stock)
Sandra Lehmann

Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. (BDE) hat im Rahmen einer Anhörung des Ad-hoc-Ausschusses der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft (LAGA) zur Verwertung von verpackten Lebensmitteln am 16. Mai die Einführung eines gütegesicherten Verwertungsverfahrens verpackter und unverpackter Nahrungsmittel zugesichert. Der LAGA-Ausschuss erarbeitet derzeit im Auftrag der Umweltministerkonferenz (UMK) ein Konzept zur umweltfreundlichen Verwertung von verpackten Lebensmittelabfällen.

Weniger Kunststoff im Dünger

Das Konzept des BDE sehe vor, verpackte und unverpackte Lebensmittelabfälle an der Anfallstelle des Abfallerzeugers getrennt zu erfassen, um bereits bei der Aufbereitung noch vor dem Vergärungsprozess Verpacktes und Unverpacktes räumlich oder zeitlich getrennt voneinander zu verarbeiten. Auf diese Weise kann der Kunststoffanteillaut BDE bereits im Gärsubstrat signifikant reduziert werden.

Der BDE-Geschäftsführer, Dr. Andreas Bruckschen, betont darüber hinaus, dass vor Ausbringung des Gärproduktes auf landwirtschaftlich genutzte Böden die bereits etablierte Vollstromabsiebung allein nicht ausreichend ist:

„Eine verlässliche Reduzierung des Kunststoffanteils im Gärsubstrat und Gärprodukt gelingt nur dann, wenn bereits vor der Vergärung der Fremdstoffanteil maximal 1,5 Prozent bezogen auf die Trockenmasse beträgt.“

Gütesiegel für komplette Prozesskette

Um die Einhaltung dieses Fremdstoffanteils sicherzustellen, ist es aus Sicht des BDE erforderlich, nicht nur bei den verpackten, sondern auch bei den unverpackten Lebensmittelabfällen noch vor der Vergärung eine zertifizierte Beprobung vorzunehmen. Hierfür wird ein entsprechendes Gütesiegel für die komplette Prozesskette von der Anfallstelle der verpackten und unverpackten Nahrungsmittelreste bis zum fertigen Gärprodukt mit der Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. (BGK) entwickelt. Die neuen Vorgaben sollen in das bestehende RAL-Gütezeichen „Dünger/Ausgangsstoffe“ (RAL-GZ 252/1) integriert werden.