Projekt: 5G für kleine und mittlere Seehäfen erschließen

In den Seehäfen Wismar und Stralsund sowie dem Binnenhafen Karlsruhe sollen in 5G-Campusnetzen hafenbezogene Anwenderszenarien entwickelt werden.

Der Mobilfunkstandard 5G kann unter anderem mit geringen Latenzen punkten. (Foto: Denys Rudyi / AdobeStock)
Der Mobilfunkstandard 5G kann unter anderem mit geringen Latenzen punkten. (Foto: Denys Rudyi / AdobeStock)
Therese Meitinger

Das vom Seehafen Wismar geleitete Gemeinschaftsprojekt „PORTABLE 5.0“ hat sich auf die Fahnen geschrieben, die 5G-Technologie für kleine und mittlere Häfen zu erschließen. Konkret sollen zusammen mit dem Düsseldorfer ITK-Anbieter Cocus über die kommenden zwei Jahre in 5G-Campusnetzen verschiedene Anwendungsmöglichkeiten der Technologie für die Seehäfen Wismar und Stralsund sowie dem Binnenhafen Karlsruhe am Oberrhein erprobt werden. Wie eine Pressemitteilung vom 23. Februar berichtet, wird das Projekt „PORTABLE 5.0“ bis 2024 mit 4,1 Millionen Euro gefördert.

Dabei ist vorgesehen, dass die Projektteilnehmer auf ihren Betriebsgeländen unterschiedliche Erprobungsfelder aufbauen, die auf der 5G-Technologie aufbauen. Durch die Testung verschiedener Anwendungsfälle soll den Kooperationspartnern zufolge ein hoher Multiplikatoren-Effekt der Ergebnisse erreicht werden, die sich auch auf andere deutsche Häfen übertragen können lassen sollen. Vor allem die Möglichkeit der hohen Datenübertragung und die geringen Latenzen in 5G-Campus-Netzen eröffne Potenziale für das Projekt, da sich durch sie Daten in nahezu Echtzeit übertragen lassen, heißt es in der Mitteilung.

Von autonomem Fahren zu Echtzeit-Disposition

Zu den Zielen des 5G-Projektes gehören nach Firmenangaben unter anderem die Prozessoptimierung in der Echtzeit-Disposition mit den ansässigen Unternehmen, das automatisierte Beladen von Massengutschiffen sowie der Aufbau eines 5G Campus-Netzes für autonomes Fahren auf den Betriebsgeländen im In-und Outdoor Bereich.

„Wir freuen uns, dass das Konzept PORTABLE 5.0 mit seinem Innovationspotential überzeugen konnte und wir nun mit dem 5G Campus-Netz von Cocus die ersten Zukunftsideen umsetzen werden können!“, sagt Michael Kremp, Geschäftsführer Seehafen Wismar GmbH.

Anbieter Cocus baut zunächst auf dem Wismarer Hafengelände ein individuell zugeschnittenes 5G-Campus-Netz auf. Der Seehafen werde so zum Betreiber seines eigenen Funknetzes, heißt es. Das eigenständige Open-RAN 5G Campus-Netz basiere auf dem Cocus‘ proprietären „5G Standalone Packet Core“ und werde mit allen notwendigen Hard- und Softwarekomponenten für den geplanten Einsatz und Betrieb geliefert. Für den Funknetzteil werden die Unternehmen Airspan und FibroLAN eingebunden.