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Prognosemodelle: Dr. Mirko Kück mit dem Wissenschaftspreis Logistik 2023 ausgezeichnet

Dr. Mirko Kück hat für die Produktionsplanung ein hybrides Verfahren entwickelt, das automatisch für jede Zeitreihe mögliche Prognosemodelle prüft und die geeigneten selektiert beziehungsweise kombiniert.

Dr. Mirko Kück ist Preisträger des Wissenschaftspreises Logistik 2023. (Foto: BVL/Kai Bublitz)
Dr. Mirko Kück ist Preisträger des Wissenschaftspreises Logistik 2023. (Foto: BVL/Kai Bublitz)
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Dr. Mirko Kück hat den Wissenschaftspreis Logistik 2023 der Bundesvereinigung Logistik (BVL) gewonnen. Er wurde von der Jury ausgezeichnet für seine Dissertation „Selbination - Ein hybrides Meta-Lernverfahren zur automatischen Selektion und Kombination geeigneter Prognosemodelle für die Produktionsplanung“.

Kück zeige darin ein innovatives Beispiel zur Unterstützung von Unternehmen in Supply Chains durch Methoden der Data Science und der künstlichen Intelligenz, teilte die BVL am 20. Oktober gegenüber der Presse mit. „Selbination“ ist dabei ein Kunstwort aus „Selektion“ und „Kombination“. Unternehmen, die regelmäßig die Kundennachfrage für eine große Produktpalette prognostizieren müssen, können heute unter zahlreichen Prognosemodellen wählen. Für Absatzplanungen hat Mirko Kück mehrere Dutzend davon ermittelt und getestet.

Die Stärken und Schwächen verschiedener Modelle seien für viele Anwender „nur schwierig erkennbar“, so Kück. Hier setzt seine Dissertation an: Der Datenexperte hat ein hybrides Verfahren entwickelt, das automatisch für jede Zeitreihe mögliche Prognosemodelle prüft und die geeigneten selektiert beziehungsweise kombiniert. So sollen möglichst robuste Prognosen entstehen. Anhand von empirischen Studien und realer Datensätze industrieller Kundennachfrage konnte Kück laut der BVL-Mitteilung nachweisen, dass das entwickelte Verfahren von hoher praktischer Relevanz für Unternehmen der Produktion und Logistik ist.

Gesteigerte Logistikleistung

Die verbesserte Wirtschaftlichkeit zeigte sich demnach in den Untersuchungen durch eine Erhöhung der Logistikleistung in Form von hohen Servicegraden bei gleichzeitig niedrigen Sicherheitsbeständen und folglich geringen Logistikkosten. Besonders für Unternehmen in der Konsumgüterindustrie oder für Handelsunternehmen sei das neu entwickelte Selbinationsverfahren interessant, hieß es weiter. Es funktioniere vollautomatisch und ermögliche dadurch auch solchen Unternehmen genaue Nachfrageprognosen, denen es an Expertenwissen hinsichtlich geeigneter Prognosemodelle fehlt.

Kücks Bewerbung wurde von seinem Doktorvater, Prof. Dr. Michael Freitag vorgeschlagen, der Direktor des BIBA - Bremer Institut für Produktion und Logistik und Leiter des BIBA-Forschungsbereichs Intelligente Produktions- und Logistiksysteme ist.

Für die Jury formulierte Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Kersten: „Die methodische Innovation liegt in der Entwicklung einer übergeordneten Intelligenz, die geeignete Prognosemodelle für spezifische Datenreihen auswählt. Besonders hervorzuheben ist, dass der komplexe mathematische Hintergrund des Verfahrens in eine praktikable und einfach anzuwendende Methodik überführt wird. Diese wird mit Hilfe von Open-Source-Komponenten realisiert und kann mit vorhandenen Planungssystemen verbunden werden.“

Der Wissenschaftspreis Logistik 2023 ist mit 5.000 Euro dotiert und wird in diesem Jahr gefördert von AEB SE. Die Pitches im Finale des Wissenschaftspreises Logistik waren am 18. Oktober auf dem Deutschen Logistik-Kongress in Berlin über die Bühne gegangen.

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