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Prognose: Zunehmender Verkehr bis 2051, besonders stark auf der Straße

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat eine neue Verkehrsprognose bis 2051 vorgelegt – besonders stark soll der Güterverkehr auf der Straße zulegen.

Gleitende Langfrist-Verkehrsprognose des BMDV: Bis 2051 soll der Verkehr überall in Deutschland zunehmen, besonders stark im Güterbereich. (Foto: Ondra/AdobeStock)
Gleitende Langfrist-Verkehrsprognose des BMDV: Bis 2051 soll der Verkehr überall in Deutschland zunehmen, besonders stark im Güterbereich. (Foto: Ondra/AdobeStock)
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Matthias Pieringer

Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing (FDP) hat am 3. März in Berlin zusammen mit Studienautor Tobias Kluth von Intraplan die Ergebnisse der neuen Gleitenden Langfrist-Verkehrsprognose des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) vorgestellt. Wie das Ministerium mitteilte, reiche die Prognose bis ins Jahr 2051 und berücksichtige unter anderem ein deutlich gestiegenes Bevölkerungswachstum, Veränderungen durch die Energiewende und Folgen des Ukraine-Krieges.

Güterbereich: Verkehrsleistung soll um die Hälfte steigen

Bis 2051 wird laut der Prognose der Verkehr überall in Deutschland zunehmen, besonders stark im Güterbereich. Im Vergleich zu 2019, dem letzten Jahr vor der Coronapandemie, steige hier die Verkehrsleistung um die Hälfte – von 679 auf 990 Milliarden Tonnenkilometer, hieß es. Der Lkw bleibe dabei das dominierende Verkehrsmittel und gewinne weiter an Bedeutung (+54 Prozent Zuwachs auf der Straße). Der Güterverkehr auf der Schiene legt, so die Prognose, um ein Drittel zu, während die Wasserstraße stagniert.

Für den Personenverkehr wird ein Wachstum um 13 Prozent auf fast 1.400 Milliarden Personenkilometer im Jahr 2051 prognostiziert. Auto und Motorrad sollen der Studie zufolge mit Abstand beliebtestes Fortbewegungsmittel der Deutschen bleiben.

Bundesminister Dr. Wissing: „Ich richte meine Verkehrspolitik an den tatsächlichen Gegebenheiten aus, an Zahlen, Daten und Fakten und nicht an politischem Wunschdenken. Die Ergebnisse der neuen Langfrist-Verkehrsprognose machen deutlich: Der Verkehr in Deutschland wird in jeder Hinsicht zunehmen.“ Um einen Verkehrsinfarkt zu verhindern, brauche man, so Wissing, „jetzt dringend das Deutschlandtempo für den Ausbau aller Verkehrsträger – auch der Straße. Ich kämpfe dafür, dass die Menschen in unserem Land frei bestimmt ihren Mobilitätsbedürfnissen nachkommen können und unsere Wirtschaft wächst – auch dank einer guten Verkehrsinfrastruktur.“

Strukturwandel im Güterverkehr

Ausschlaggebend für die starke Zunahme des Verkehrs auf der Straße ist laut der Studie ein Strukturwandel im Güterverkehr. Durch die Energiewende gebe es einen starken Rückgang bei Massen- und Energiegütern wie Kohle, Koks, Mineralölprodukte, Erze, die bisher vor allem auf Schiene und Wasserstraße transportiert wurden.

Großes Wachstum gibt es der Prognose zufolge bei Gütern, die überwiegend auf der Straße befördert werden. Hierzu zählen Postsendungen (+200 Prozent), Sammelgüter (+91 Prozent) sowie Stückgüter, zum Beispiel Nahrungs- und Genussmittel (+29 Prozent).

Ein vollbeladener Zug, der zuvor rund 2.000 Tonnen Kohle transportierte, erreiche mit Stückgut nur einen Bruchteil hiervon, hieß es weiter. Bei gleicher zurückgelegter Transportstrecke verliere die Bahn daher Anteile im Modal-Split. Trotz Annahme von ambitionierten Ausbauplänen stoße die Bahn an die Grenzen der Leistungsfähigkeit und könne die zusätzlichen Verkehre nicht aufnehmen.

Baustellenverkehre durch Wohngebäude-Umbau

Deutschland stehe, wie mitgeteilt wurde, des Weiteren vor einem klimaneutralen Umbau der mehr als 19 Millionen Wohngebäude, was einen Baustellenverkehr in neuen Dimensionen erzeuge. Die Anlieferung vor Ort werde nicht per Bahn oder Binnenschiff erfolgen können.

Mit der neuen Gleitenden Langfrist-Verkehrsprognose reagiert das BMDV eigenen Angaben zufolge auf neue Dynamiken im Verkehrsbereich. Die Prognose soll künftig jedes Jahr basierend auf neuen Daten und absehbaren Entwicklungen aktualisiert werden.

 

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