Prognose: Wie generative KI die Transportlogistik voranbringen kann
Was bedeuten die anhaltenden Weiterentwicklungen in der Künstlichen Intelligenz für Unternehmen? Das Berliner Corporate Venture Building Unternehmen Creative Dock hat die Marktentwicklungen über mehrere Branchen hinweg analysiert und in der Studie „The Future of Generative AI“ ein mögliches Szenario für das Jahr 2026 entwickelt. Dieser Blick in die nahe Zukunft soll laut einer Pressemitteilung aufzeigen, welche Branchen besonders von KI profitieren können und welche Geschäftsfelder sich daraus entwickeln.
Neben der Medizin, dem Finanzsektor oder dem Energiemanagement nennt der Bericht auch Mobilität und Transportlogistik als Bereiche, für die sich eine umfassende Integration der generativen KI besonders auszahlen könnte. Wenn bis 2026 fortgeschrittene generative KI-Systeme integraler Bestandteil des Tramsportsektors geworden seien, werde dies vor allem das urbane Umfeld entlasten, beschreibt die Studie. Autonome Fahrzeuge mit einem hohen Grad an Konnektivität, deren Steuerung auf Basis von KI-Algorithmen erfolgt, haben in diesem Szenario die Fortbewegung von Gütern wie Menschen transformiert. Die Folge könnten ein geringeres Stauvolumen und reduzierte Emissionen sein.
Echtzeitdaten erlauben flexible Verkehrssteuerung
KI-gesteuerte Verkehrsmanagementsysteme analysieren in der von Creative Dock entwickelten Prognose im direktem Zusammenspiel mit autonomen Fahrzeugen Echtzeitdaten, um Änderungen im Verkehrsaufkommen vorherzusagen und entsprechend darauf zu reagieren. Das erlaubt beispielsweise Ampelintervalle und die Streckenführung entsprechend anzupassen. Die KI-basierte Echtzeitdatenanalyse kann dabei auch das Flottenmanagement und die Routenführung nachhaltiger gestalten helfen, indem sie emissionsärmere Routen empfiehlt.
Ob sich die Potenziale realisierten, hänge von vielen Faktoren ab, so die Studienautoren. Als Unwägbarkeiten sehen sie vor allem die Regulation von KI durch die Politik, die KI-Ethik, den weiteren Verlauf der technologischen Fortschritte, das öffentliche Vertrauen und die Wahrnehmung von KI. Die Analysten von Creative Dock haben in ihrer Prognose vier mögliche Szenarien der generativen KI für die Welt im Jahr 2026 aufgezeichnet, und eines der Szenarien weitergedacht: Was wäre, wenn sich die Künstliche Intelligenz nahtlos in alle unsere Lebensbereiche einfügt, und alle Rahmenbedingungen stimmen, um die technischen Möglichkeiten umfassend zu nutzen? Ausgereifte KI-Modelle, robuste rechtliche Rahmenbedingungen, höchstmöglicher Datenschutz, Schutz des geistigen Eigentums und ethische KI-Praktiken – die sogenannte „KI-Renaissance“.
Die Creative Dock-Experten identifizierten für die Studie nach eigenen Angaben relevante Trends mit Methoden wie Desktop-Research und Experteninterviews. Anschließend werden die Trends gruppiert und priorisiert. Für die Szenario-Erstellung wurden schließlich zwei Trends ausgewählt, die a) den größten Einfluss auf die Entwicklung der generativen KI haben und b) deren Entwicklung sehr ungewiss ist. Das traf hier auf die Trends „Fortschritte bei generativen KI-Modellen“ und „KI-Regulierungen“ zu. Sie wurden dann der Pressemitteilung zufolge in einem sogenannten Szenario-Kreuz dargestellt, was zu vier unterschiedlichen Szenarien führte.
Für die Studie hat das Creative Dock-Team rund um Dr. Sebastian Knab, Director of Foresight & Strategy, eines der vier Szenarien weiterentwickelt: Das Szenario „Hohe Fortschritte bei generativen KI-Modellen“ in Verbindung mit „umfassenden KI-Regulierungen“. Dieses progressive Szenario schätzte das Team durch die aktuellen Gegebenheiten am zutreffendsten ein.
Die befragten Experten jedoch laut der Pressemitteilung auch darauf hin, dass strenge politische Vorgaben die Technologie einschränken werden. So erklärte Daniel Gillblad, Co-Direktor von Schwedens nationalem Zentrum für angewandte Künstliche Intelligenz, AI Schweden, etwa:
„Es ist nie einfach, eine Technologie zu regulieren, denn die Technologie ist uns immer einen Schritt voraus. Es ist der Anwendungsfall, der reguliert werden muss, aber nicht die Technologie an sich.“
Und Magnus Boman, Professor für Intelligente Software-Systeme an der Universität Stockholm, sah bei zu starken Regularien Einschränkungen bei der Nutzbarkeit:
„Vorschriften werden die Cloud zerstören. Datenschutzvorschriften schränken die Daten ein, die innerhalb der Grenzen gespeichert werden können. Daher wird Edge Computing an Bedeutung gewinnen.“
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