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Prognose: Schiffsverkehr zentral für Sättigung der Wasserstoffnachfrage

Die Internationale Schifffahrtskammer hat einen Bericht veröffentlicht, der zu dem Schluss kommt, dass der Schwerindustriesektor bis 2050 die weltweite Wasserstoffnachfrage dominieren wird.

Wasserstoff soll künftig helfen, die Dekarbonisierung an verschiedenen Stellen voranzutreiben. (Symbolbild: Deemerwha / AdobeStock)
Wasserstoff soll künftig helfen, die Dekarbonisierung an verschiedenen Stellen voranzutreiben. (Symbolbild: Deemerwha / AdobeStock)
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Die Internationale Schifffahrtskammer (ICS) hat einen neuen Bericht veröffentlicht, in dem die Sektoren der künftigen Wasserstoffnachfrage, die Standorte der Nachfrage und die Zeitachse für den Nachfragesog ermittelt werden. Verfasst wurde der Bericht von Dr. Stefan Ulreich, Professor für Energiewirtschaft an der Hochschule Biberach, so eine Pressemitteilung vom 21. August.

Erneuerbare Energiequellen als Grundlage

Der Bericht „Turning hydrogen demand into reality: Welche Sektoren kommen zuerst?“ konzentriert sich demnach auf das Potenzial von sauberem Wasserstoff als Energieträger und Ausgangsstoff für die Dekarbonisierung mehrerer Sektoren, insbesondere schwer zu dekarbonisierender Sektoren. Der Bericht gelangt zu der Einschätzung, dass zur Deckung des künftigen Wasserstoffbedarfs die Nachfrage nach Strom aus erneuerbaren Energiequellen für die Erzeugung von grünem Wasserstoff ein bisher ungekanntes Ausmaß erreicht hat. Daraus ergeben sich den Studienautoren zufolge einmalige Chancen und Herausforderungen. Eine geeignete Infrastruktur, Anreize zur Förderung der Nachfrage, Zugang zur Stromversorgung und ein günstiges Umfeld mit langfristiger Sicherheit seien erforderlich, damit die „neuen Sektoren" grünen Wasserstoff einsetzen könnten, heißt es.

Guy Platten, ICS-Generalsekretär, erklärt dazu:

„Damit die weltweite Wasserstoffnachfrage das Netto-Null-Szenario bis 2050 in Reichweite hält, müsste sich die Nachfrage nach wasserstoffbasierten Kraftstoffquellen gegenüber dem heutigen Stand verfünffachen und zwischen 2030 und 2050 etwa 500 Millionen Tonnen erreichen. Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus diesem Bericht ist die hohe Variabilität der potenziellen Nachfrage. Die Industrie wird die Wasserstoffnachfrage dominieren. Die Schifffahrt kann jedoch eine Schlüsselrolle als Wegbereiter für die Wasserstoffwirtschaft spielen.“

Der Bericht hebt drei Volkswirtschaften als die wichtigsten Märkte hervor, die ihrer Einschätzung nach zunächst die Wasserstoffnachfrage ankurbeln werden: Südkorea, Japan und die EU. Europa hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 jährlich 20 Millionen Tonnen Wasserstoff zu produzieren, wobei die Hälfte dieser Menge aus importierten Quellen stammen soll.

Professor Ulreich hierzu:

„Wir sehen, dass der jährliche Wasserstoffbedarf eine Vergrößerung der Flotte für den Wasserstofftransport per Schiff erfordern würde. Um einen Anstieg von 30 Millionen Tonnen weltweit gehandelten Wasserstoffs zu bewältigen, könnten wir bis zu 411 neue Wasserstoffschiffe (für lange Strecken) oder bis zu 500 Schiffe für den Transport als Ammoniak benötigen.“

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