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Produktionslogistik: MAN setzt auf Roboter von Magazino

Beide Unternehmen haben ein Pilotprojekt in der Motorenmontage im Werk Nürnberg gestartet.

Der Industrieroboter SOTO ist aktuell bei MAN in Nürnberg im Einsatz. (Foto: Magazino)
Der Industrieroboter SOTO ist aktuell bei MAN in Nürnberg im Einsatz. (Foto: Magazino)
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Sandra Lehmann

Der Münchner Robotik-Anbieter Magazino hat den Nutzfahrzeughersteller MAN als Kunden gewonnen. Das geht aus einer Pressemeldung des Robotik-Spezialisten vom 17. Mai hervor. Demnach haben beide Unternehmen ein Pilotprojekt mit dem Magazino-Roboter „SOTO“ gestartet. Der mobile Roboter soll in den kommenden Monaten in der Motorenfertigung am MAN-Standort in Nürnberg die Materialversorgung zwischen Lager und Montagelinie automatisieren. Wie Magazino berichtet, transportiert SOTO vor Ort autonom Kleinladungsträger.

Einsatz einer kompletten Flotte geplant

Bereits in den vergangenen Jahren habe zwischen MAN und Magazino eine enge Entwicklungspartnerschaft bestanden. Dabei wurde unter anderem der Prototyp des Roboters sowie der Greifmechanismus für unterschiedliche Kleinladungsträger (KLT) getestet. Das Pilotprojekt ist auf rund ein Jahr ausgelegt und bilde die Basis für die Implementierung einer ganzen Flotte von SOTO-Robotern ab 2023.

„Unsere Logistik wollen wir effizient und schlagkräftig für die Zukunft aufstellen und dabei die Potenziale der Digitalisierung und Automatisierung nutzen. Mit Hilfe von SOTO kann der gesamte Belieferungsprozess von der Depalettierung im Automatischen Kleinteilelager bis zur Bereitstellung in der Montage vollautomatisiert werden. Wir treiben so das Thema „Advanced Robotics“ weiter voran und bauen eine smarte Supply Chain im Zusammenspiel von Mensch und Roboter auf. Wir freuen uns, mit Magazino einen Partner gefunden zu haben, der unsere hohen Ansprüche an Automatisierung in der Werkslogistik optimal bedienen sowie ein flexibles und skalierbares Automationskonzept bereitstellen kann“, erläutert Dr. Ingo Essel, Werkleiter Nürnberg, MAN.

Zum Einsatz kommen im Werk in Nürnberg alle gängigen VDA Behälterformate bis zu einer Größe von 600 Millimeter mal 400 Millimeter mal 280 Millimeter. Der adaptive Greifer des Roboters passe sich automatisch an die entsprechende Behältergröße an und fahre auch flexibel die unterschiedlichen Höhen der Übergaberegale an. Maschinenlesbarer Codes an den Regalen sowie Barcode Etiketten an den Behältern dienen dem Roboterlaut Magazino bei der Identifizierung. Die individuellen Transportaufträge werde der Roboter in Zukunft direkt aus dem Warehouse Management System beziehen.

Während Montagelinien in der produzierenden Industrie heute hochgradig automatisiert sind, findet die Versorgung mit Nachschub überwiegend noch manuell statt. Bisherige Lösungen wie Routenzüge oder einfache Fahrerlose Transportfahrzeuge (FTS) automatisieren den Prozess nicht vollständig, da beim Be- oder Entladen jeweils wieder manuelle Arbeit erforderlich wird.

Kombination unterschiedlicher Prozessschritte

Der Roboter SOTO kombiniere diese elementaren logistischen Prozessschritte in einer einzigen, vollständig autonomen Lösung: die Aufnahme von unterschiedlich großen KLT aus einem Lager, der autonome Transport von mehreren KLT von Quelle zu Senke sowie die Abgabe in liniennahe Durchlaufregale auf unterschiedlichen Höhen. Das Einsammeln von Leergut sowie die Rotation von Kleinladungsträgern um 90 bis 180 Grad gehören dem Hersteller zufolge ebenfalls zu den Fähigkeiten.

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