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„Power Center“: VW plant Stromgroßspeicher in Norddeutschland

(dpa) VW entdeckt in Sachen Elektromobilität eine neue Nutzungsmöglichkeit für ausgediente E-Auto-Batterien. In großen „Power Centern“ sollen sie künftig Ökostrom für Flauten speichern. Die erste Anlage soll schon 2025 am Netz sein.

Ein Mitarbeiter geht im Mai 2022 in einer Pilotanlage zur Batteriezellenproduktion im VW-Werk Salzgitter an einer Beschichtungsanlage für Elektroden. Der Volkswagen-Konzern steigt nun in den Betrieb von großen Batteriespeichern für das Stromnetz ein. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)
Ein Mitarbeiter geht im Mai 2022 in einer Pilotanlage zur Batteriezellenproduktion im VW-Werk Salzgitter an einer Beschichtungsanlage für Elektroden. Der Volkswagen-Konzern steigt nun in den Betrieb von großen Batteriespeichern für das Stromnetz ein. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)
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Matthias Pieringer

Der Volkswagen-Konzern steigt in den Betrieb von großen Batteriespeichern für das Stromnetz ein. Im kommenden Jahr werde in Deutschland das erste sogenannte „Power Center“ ans Netz gehen, das Ökostrom zwischenspeichert, kündigte Technik-Vorstand Thomas Schmall am Freitag in Berlin an. Der Standort werde im Norden Deutschlands sein, der erste Spatenstich soll in den nächsten sechs bis acht Wochen erfolgen. „Und wir werden Anfang nächsten Jahres ans Netz gehen“, sagte Schmall. „Wir sind dann in der konkreten Umsetzung.“ Betreiben soll die Anlage die VW-Ladenetzsparte Elli.

Die Kapazität werde zunächst bei 700 Megawattstunden liegen und lasse sich später auf eine Gigawattstunde ausbauen, sagte Schmall. Das reiche aus, um ein Gaskraftwerk zu ersetzen. Weitere „Power Center“ sollen folgen. Damit erschließe sich der Konzern ein neues Geschäftsfeld in einem wachsenden Markt.

Puffer für Wind- und Solarstrom

Die Anlagen sollen als Puffer für Wind- und Solarenergie dienen und so helfen, das Stromnetz zu stabilisieren. „Unsere Investitionen in stationäre Batteriespeicher sind daher ein wesentlicher Beitrag zur nachhaltigen Transformation der Energieversorgung“, sagte Schmall. Denn nach wie vor müssten bei einem Überangebot immer wieder Windräder und Solaranlagen abgeschaltet werden. Das lasse sich mit großen Batteriespeichern ändern. VW geht davon aus, dass sich der Bedarf an solchen Batteriespeichern in Deutschland in den kommenden Jahren verzehnfachen wird. Bisher seien in der Bundesrepublik insgesamt nur Speicher für eine Gigawattstunde verfügbar. „Das verdoppeln wir allein mit diesem einen Power Center“, so Schmall.

Zweiter Einsatz für alte E-Auto-Batterien

Zudem erschließe Europas größter Autobauer ein weiteres Einsatzgebiet für ausgediente E-Auto-Batterien, deren Leistung im Auto nicht mehr ausreicht, die aber noch genug Strom für Großspeicher aufnehmen können. Bei der ersten Anlage werde man zunächst zwar auf fabrikneue Batterien zurückgreifen müssen, da es noch nicht genügend Rückläufer aus Elektroautos gebe, räumte Schmall ein. „Die kommen ja jetzt erst auf uns zu.“ In Zukunft wolle man in den „Power Centern“ aber gezielt ausgemusterte E-Auto-Batterien einsetzen, bevor sie im dritten Schritt wiederverwertet werden.

Bereits im vergangenen Jahr hatte VW in Kassel ein kleineres Power Center eröffnet, mit dem die Konzernsparte Elli seither am Handel an der Strombörse teilnimmt. Zum Einsatz kommen dort ausgediente Batteriesysteme aus dem inzwischen eingestellten Elektro-Kleinstwagen E-Up. Auch andere Autobauer wie BMW und Audi nutzen ausgediente Batterien als stationäre Stromspeicher, bisher aber nur für die eigene Energieversorgung oder an Ladestationen.

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