Paletten: Neuer Tracker macht Paletten intelligent
Telekom, Fraunhofer IML und EPAL bringen eine Live-Anwendung mit 500 intelligenten Paletten auf den Markt. Der neue Low-Cost-Tracker mit zehn Jahren Batterielaufzeit und 1-Euro-Flatrate pro Jahr garantiert logistische Dienstleistungsqualität und Datensicherheit im Internet der Dinge. Auf dem Deutschen Logistik-Kongress vom 17.–19. Oktober 2018 in Berlin demonstrieren die Partner ein Live-Palettentracking.
Die ersten intelligenten Paletten in der Praxis
Nach der Weltpremiere des Low-Cost-Trackers auf der Hannover Messe haben die Deutsche Telekom, das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) und die European Pallet Association (EPAL) die ersten 500 intelligenten Paletten im Praxiseinsatz. Laut Ingo Hofacker, dem Verantwortlichen für das Internet of Things (IoT)-Geschäft der Deutschen Telekom, ist bring der Tracker ein großes Potential zu Digitalisierung der Lieferkette mit sich, da EPAL allein in Europa mehr als 500 Millionen Paletten im Umlauf hat.
Selbstständige Datenmeldung der Paletten
Die Low-Cost-Tracker, die im "Telekom Open IoT Lab" am Fraunhofer IML in Dortmund entwickelt und in die EPAL-Paletten eingebaut wurden, können neben einer Positionsbestimmung auch Bewegung, Schockeinwirkungen und Temperaturverlauf abrufen. Ein wasserfester Sensor registriert Stöße, Lage, Kippwinkel, Beschleunigungen und Temperatur der Palette. Bei Abweichungen wie zum Beispiel Erschütterungen oder Temperaturschwankungen meldet sich die Palette selbstständig und gibt ihre aktuellen Daten an ein eigenes Portal. Dadurch entsteht laut Ingo Mönke, dem Vorstandsvorsitzenden des deutschen Nationalkomitees der European Pallet Association e.V., ein Innovationspotential. Durch die Verbügbarkeit könne EPAL den Kunden zuverlässige Mehrwerte bieten und ein nachhaltiges Geschäftsmodell schaffen. „Mit der intelligenten Palette beginnt für EPAL eine neue Ära.“, so Mönke.
Zehn Jahre Datenübertragung
Durch ihre robuste und kompakte Bauweise lassen sich die Tracker praktisch in jeden Ladungsträger einbauen. Die Batterielaufzeit beträgt zehn Jahre und die Datenflatrate einmalig zehn Euro für diese zehn Jahre. Die Datenübertragung erfolgt über das Netz NarrowBand IoT (NB-IoT) der Telekom. Im Gegensatz zu anderen Schmalbandnetzen ist die NB-IoT-Technologie Hardware-neutral und bietet ab 2019 eine flächendeckende Netzabdeckung in einem lizensierten Mobilfunkspektrum nach einem weltweiten Industriestandard (3GPP).
Mehr als eine Milliarde Geräte
„Der Low-Cost-Tracker macht Ladungsträger intelligent und hebt das Datengold der Logistik. Das wird der entscheidende Wettbewerbsvorteil in der Logistik. Für eine Skalierung im Milliardenbereich ist ein weltweiter Standard mit einer sicheren Zertifizierung und Authentifizierung, zum Beispiel per SIM-Karte, ebenso unerlässlich wie auf lange Sicht garantierte, stabile Netze, konkurrenzfähige Preise und Flatrates. Das kann zurzeit nur NB-IoT“, sagt Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML. Laut Expertenschätzungen sollen in den nächsten Jahren alle zwölf Monate weit über eine Milliarde Geräte online gehen – und viele davon in der Logistik. Egal ob Paletten, Container oder Behälter, sie sollen mit entsprechenden Devices ausgestattet werden und ihre Zustandsdaten übertragen, sich selbst lokalisieren und untereinander kommunizieren.
Um die Anforderungen der Logistikwirtschaft an eine intelligente Palette zu definieren, führen EPAL und das Fraunhofer IML derzeit eine Onlinebefragung durch. Die Umfrage ist unter www.ipal-pallets.org zugänglich.
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