Matthias Pieringer

Die European Pallet Association e.V. (EPAL) organisiert den offenen Tauschpool für Europaletten in Zukunft ohne den internationalen Eisenbahnverband (UIC). Wie die EPAL am 18. April in Düsseldorf mitteilte, habe der Vorstand beschlossen, die Bemühungen zur Fortsetzung der Kooperation mit der UIC bis auf Weiteres zu beenden. Die EPAL werde mit Wirkung ab dem 1. August 2013 den offenen Europaletten-Tauschpool eigenständig und unabhängig organisieren. Für die Tauschpool-Teilnehmer ändere sich durch die Trennung von EPAL und dem Eisenbahnverband UIC, der keine operativen Tätigkeiten ausgeübt habe, nichts.

Der Nachweis der Tauschfähigkeit neuer Paletten erfolgt laut EPAL künftig allein durch die Kennzeichnung mit dem Einbrand „EPAL im Oval“. Die bisherige zusätzliche Kennzeichnung „EUR im Oval“ auf dem rechten Eckklotz werde durch den Einbrand „EPAL im Oval“ ersetzt. Neue EPAL-Europaletten werden den Angaben zufolge also ab dem 1. August 2013 auf allen vier Eckklötzen den Einbrand „EPAL im Oval“ tragen.

EPAL-Europaletten mit der ab dem 1. August 2013 neuen Kennzeichnung „EPAL im Oval“ sind laut der Palettenorganisation „selbstverständlich ohne jede Einschränkung tauschfähig“ mit solchen Paletten, die in der Vergangenheit unter der Lizenz der EPAL produziert worden sind, also lediglich auf dem linken Eckklotz den Einbrand „EPAL im Oval“ tragen. Paletten, welche die Marke „EUR im Oval“ und das Zeichen nationaler Bahnen tragen, bleiben nach EPAL-Angaben ebenfalls tauschfähig.

Sofern in Zukunft durch die UIC lizenzierte und qualitätsgesicherte Paletten mit dem Einbrand „EUR im Oval“ produziert werden sollten, wären auch diese in dem offenen Europaletten-Tauschpool tauschfähig, teilte die EPAL mit. Eine Sortierung von EPAL- und EUR-Europaletten sei nicht notwendig.

Die EPAL hatte im Herbst 2012 auf der Grundlage einer internationalen Ausschreibung entschieden, die Prüforganisation Bureau Veritas mit der Qualitätssicherung zu beauftragen. Durch die Trennung der Organisation des Tauschpools (EPAL) von der Planung und Auswertung der technischen Kontrollen (Bureau Veritas) werde, so die EPAL, die Unabhängigkeit der Qualitätssicherung gewährleistet. Seit Januar 2013 führe Bureau Veritas die unangemeldeten Qualitätskontrollen der von der EPAL lizenzierten Produktions- und Reparaturbetriebe durch.

Die UIC habe, ohne Angabe von Gründen, sowohl die Ausschreibung als auch die Neuvergabe des Kontrollauftrags abgelehnt und im Dezember 2012 die Kooperation beendet, ließ die EPAL verlauten. Man habe anschließend versucht, in Gesprächen mit Mitgliedsbahnen der UIC, eine Fortsetzung der Zusammenarbeit zu erreichen. Die UIC habe es aber abgelehnt, in Verhandlungen zu treten. Die EPAL bietet eigenen Angaben zufolge der UIC und den Mitgliedsbahnen an, die Kooperation wieder aufzunehmen.