Online-Kongress: Forum Automobillogistik 2021 gestartet

Die zweitägige Veranstaltung steht unter dem Motto „Supply Chains im Spannungsfeld –  regional, nachhaltig, zollfrei?“

Der BVL-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Thomas Wimmer (links) und der VDA-Geschäftsführer Dr.-Ing. Joachim Damasky führen gemeinsam durch die Veranstaltung. (Foto: BVL)
Der BVL-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Thomas Wimmer (links) und der VDA-Geschäftsführer Dr.-Ing. Joachim Damasky führen gemeinsam durch die Veranstaltung. (Foto: BVL)
Therese Meitinger

Mit mehr als 1.000 angemeldeten Teilnehmern ist am 9. Februar das – coronabedingt digitale – Forum Automobillogistik 2021 gestartet. Das zweitägige Forum ist nach Veranstalterangaben europaweit das größte Branchentreffen der Automobillogistik. Bundesvereinigung Logistik (BVL) und Verband der Automobilindustrie (VDA) veranstalten das Forum zum neunten Mal gemeinsam. 15 Unternehmen beteiligen sich an dem Event als „Content-Partner“. 

Der BVL-Vorstandsvorsitzende Prof. Thomas Wimmer sagte anlässlich der Eröffnungsveranstaltung:

„Viele große Themen scheinen hinter der Pandemie kleiner geworden zu sein – das sind sie aber nicht. Strukturelle Herausforderungen der Wirtschaft, Ressourcenknappheit, nationale Egoismen, Klimawandel, Verkehrswende, digitale Transformation – sie alle sind noch da und relevanter denn je. Es gilt jetzt, diese Herausforderungen anzunehmen und die Chancen der Krise zu nutzen.“ 

Wimmer führt gemeinsam mit VDA-Geschäftsführer Dr.-Ing. Joachim Damasky durch das Programm. Unter dem Leitgedanken „Supply Chains im Spannungsfeld – regional, nachhaltig, zollfrei?“ geht es den Veranstaltern zufolge dabei um konkrete Ansätze, internationale Supply Chains für die Zukunft so aufzustellen, dass sie auch angesichts technologischen Wandels, Handelskonflikten, Klimawandel oder Pandemien zuverlässig und erfolgreich funktionieren. Dazu zählen BVL und VDA Vernetzung und Transparenz, neue Möglichkeiten der Planung, etwa mithilfe künstlicher Intelligenz, alternative Antriebe wie die Brennstoffzelle, oder der Einsatz von Automatisierung und autonomen Fahrzeugen in der Inhouse-Logistik. 

Die Keynotes im Eröffnungsplenum hielten Gerd Walker, Leiter Produktion und Logistik im Volkswagen Konzern, und John Sobeck, ZF Friedrichshafen AG. Internationale Lieferketten im Spannungsfeld von Handelskonflikten und Pandemie standen im Fokus der Plenumssequenz. Nach einem Impulsvortrag darüber, wie die Erholung von der Krise und der Strukturwandel wirtschaftlich gelingen können, diskutierte DIW-Präsident Prof. Marcel Fratzscher mit Andrea Eck, BLG Logistics Group AG & Co.KG, Jürgen Eder, BMW AG, und Dr. Arne Flemming, Robert Bosch GmbH.

Bekenntnis zur Globalisierung

Fratzscher warnte dabei vor allem vor den Folgen einer dritten Welle – und den Gefahren des staatlichen Isolationismus.

„An einem Investitionsvertrag mit den USA führt kein Weg vorbei. Es wird entscheidend darauf ankommen, dass Europa wieder mehr mit einer Stimme spricht, um sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten.“

Auch der De-Globalisierung erteilte er eine Absage: „Unsere Wirtschaft ist auf globale Lieferketten angewiesen“, so Fratzscher. Wirtschaftliche Folgen der Krise gelte es nun durch gezielte staatliche Investionen abzufedern.

Zudem stehen Fachsequenzen mit Best-Practice-Beispielen und Erfahrungsberichten auf dem Programm. Unter dem Titel „Brennstoffzelle – Zukunft der Logistik?“ und „Supply Chain Complexitiy – Vernetzung als Kompass durch die Krise“ berichten Experten von Bosch, BMW oder Mercedes-Benz Fuel Cell aus der unternehmerischen Praxis. Jeweils im Anschluss stellen sich die Referenten den Fragen der Teilnehmer.

Am Dienstagnachmittag (09.02.) soll der VDA Logistik Award vergeben werden. Mit dem Award werden herausragende Logistikleistungen und besondere Innovationen in den Logistikprozessen von Unternehmen der Automobilindustrie und ihrer Partner ausgezeichnet.

Der zweite Forumstag (10.02.) soll mit Keynotes von Simon Motter, Leiter Volkswagen-Konzernlogistik, und von Prof. Thomas Wimmer, BVL, zur Bedeutung neuer, digitaler Technologien für eine erfolgreiche und nachhaltige Entwicklung der Automobilindustrie beginnen. Darauf folgen drei weitere Fachsequenzen mit Vorträgen und Diskussionen zu „Smart Planning und AI-Bedarfsplanungsverfahren in der Transformation der Lieferkette im Aftermarket“, „Automatisierte Inhouse-Logistik – auf der Überholspur in Richtung Industrie 4.0“ und „Zukunft der Datenkommunikation“.

Den Abschluss des Forums bildet ein Gespräch zwischen Simone Menne, Mitglied in mehreren Aufsichtsräten sowie Galeristin, und Christoph Meyer, Leiter Forschung und Veranstaltungen in der BVL-Geschäftsstelle, über die Zukunftsperspektiven der globalen Wirtschaft.