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Nutzfahrzeuge: Radström soll Umbau von Daimler Truck langfristig begleiten

(dpa/lsw) Karin Radström, die künftige Daimler Truck-Chefin, steht unter Erfolgszwang. Die Topmanagerin muss einerseits den Umbau vorantreiben - und andererseits weiter an der Rendite arbeiten.

Blick auf den Daimler Truck-Hauptsitz in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart. (Foto: Daimler Truck)
Blick auf den Daimler Truck-Hauptsitz in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart. (Foto: Daimler Truck)
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Matthias Pieringer

Die künftige Chefin des Nutzfahrzeugherstellers Daimler Truck, Karin Radström (45), soll nach dem Willen des Aufsichtsrats den Umbau des Unternehmens langfristig begleiten. Aufsichtsratschef Joe Kaeser sagte bei einer Telefonkonferenz in Leinfelden-Echterdingen, die Umstellung vom Verbrenner auf den Elektro-Lastwagen und den Wasserstoffantrieb dauere länger als vier bis fünf Jahre. Eine Voraussetzung bei der Auswahl der Nachfolge des scheidenden Vorstandschefs Martin Daum sei gewesen, dass möglichst zwei Vorstandsperioden möglich seien. 

Am Mittwochabend hatte Daimler Truck Radström mit Wirkung vom 1. Oktober zur neuen Vorsitzenden bestellt. Sie folgt damit auf Daimler-Urgestein Martin Daum (64), der sein Amt vorzeitig niederlegen und mit Ablauf des 31. Dezember dieses Jahres kurz vor dem Ende seiner regulären Amtszeit ausscheiden wird. Kaeser betonte, dass der Anlass für den Wechsel an der Konzernspitze ausschließlich mit dem auslaufenden Vertrag von Daum zusammenhänge. 

Der Aufsichtsratschef sagte zugleich den Wettbewerbern den Kampf an. „Mittel- bis langfristig wollen wir nicht nur der größte Truck-Anbieter der westlichen Welt sein“, sondern auch bei der Marge führend, sagte er. Es gebe keinen Grund, weshalb Daimler Truck absehbar hinter anderen Anbietern zurückstehen sollte. Kaeser verwies auf die operative Marge – also die Differenz zwischen Erlös und Aufwand - einiger Wettbewerber von bis zu 15 Prozent. Ob das aber auch in den kommenden Jahren die Zielmarke sei, ließ er offen. Daimler Truck strebt im laufenden Jahr vor Zinsen und Steuern acht bis 9,5 Prozent an.

Kurzarbeit in Wörth für Teile der Produktion

Der Nutzfahrzeughersteller kämpft aktuell mit dem schwachen Umfeld in Asien und Europa. Die Zeiten würden kurzfristig noch einmal deutlich schwieriger. Im rheinland-pfälzischen Wörth befindet sich seit Anfang des Monats ein Teil der Beschäftigten in Kurzarbeit.

Die aus Schweden stammende Topmanagerin Radström ist seit 2021 im Vorstand des Herstellers und wird den Angaben zufolge zunächst für die Regionen Europa und Lateinamerika und die Marke Mercedes-Benz Lkw verantwortlich bleiben, bis über ihre Nachfolge entschieden ist. Das neue Mandat läuft bis 2029.

Daimler Truck ist nach eigenen Angaben weltweit einer der größten Nutzfahrzeughersteller und beschäftigt mehr als 100.000 Menschen. In den USA führt der Konzern unter anderem die Marken Freightliner und Western Star. Die Produktpalette des Herstellers umfasst leichte, mittelschwere und schwere Lkw. 

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