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Niedrigwasser: Donauhafen Straubing-Sand vertieft Hafenbecken um 65 Zentimeter

Die Vertiefung des Hafenbeckens hat 13 Millionen Euro gekostet und soll nun eine größere Unabhängigkeit von Niedrigwasser erlauben.

Übergroße und schwere Güter sind prädestiniert für den Transport per Binnenschiff. Das gilt auch für den 30 Meter langen Brauereibehälter mit einem Durchmesser von 8,80 Meter, der per Binnenschiff über die Donau nach Straubing transportiert wurde. (Bild: BDB)
Übergroße und schwere Güter sind prädestiniert für den Transport per Binnenschiff. Das gilt auch für den 30 Meter langen Brauereibehälter mit einem Durchmesser von 8,80 Meter, der per Binnenschiff über die Donau nach Straubing transportiert wurde. (Bild: BDB)
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(erschienen bei Transport von Daniela Sawary-Kohnen)

Am 31. Juli 2023 erfolgte die offizielle Verkehrsfreigabe der ertüchtigten Hafeneinfahrt im Hafen Straubing-Sand mit jährlich vier Millionen Tonnen Güterumschlag, an der auch Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter teilnahm.

Die Vertiefung des Hafenbeckens um 65 Zentimeter hat laut einer Pressemitteilung 13 Millionen Euro gekostet und soll nun eine größere Unabhängigkeit von Niedrigwasser, volle Abladetiefen und damit die Möglichkeit für mehr klimafreundlichere Transporte auf dem Wasser bieten.

700 bis 800 Tonnen mehr Ladung transportieren

Laut Andreas Dicke, Mitglied des Vorstands des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) (Bavaria, Stockstadt am Main) sollten Wirtschaft und Industrie zukünftig noch mehr Güter über den Wasserweg transportieren.

Ein Schubverband könne nun 700 bis 800 Tonnen mehr Ladung transportieren, sobald die Verkehrsfreigabe im Donau-Streckenabschnitt Straubing vorliege. Das sei aber noch nicht erfolgt.

Allerdings bleiben die Donau und ihre dortigen Häfen laut Andreas Dicke auch zukünftig hinter den eigentlich vorhandenen Potenzialen zurück. Anstelle einer Staustufe mit Schleuse und Stichkanal würden lediglich flussbauliche Maßnahmen vorgenommen, um an 200 Tagen im Jahr die Abladetiefe zu verbessern, den sogenannten „sanften Ausbau“.

Die von der Binnenschifffahrt und der verladenden Wirtschaft in der Donauregion geforderte Donau-Ausbauvariante „C280“, welche an 300 Tagen im Jahr eine Abladetiefe von 2,50 Metern gewährt und damit nachweislich eine höhere Wertschöpfung dargestellt hätte, wurde verworfen.

Andreas Dicke, Mitglied des Vorstands des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB):

„Der Donauabschnitt zwischen Straubing und Vilshofen gleicht einem Flaschenhals, der den Schiffsverkehr insbesondere bei Niedrigwasser derart behindert, dass Verkehre auf die Straße verlagert werden müssen. Wirtschaft und Industrie sind auf leistungsfähige Binnenwasserstraßen angewiesen. Der frühere Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hatte bereits im Jahr 2011 erklärt, dass wir den Ausbau dringend brauchen, um eine durchgehende Wasserstraßenverbindung mit gleichwertigen Abladetiefen zwischen der Nordsee und dem Schwarzen Meer herzustellen. Nun schreiben wir das Jahr 2023 und freuen uns über den „sanften Ausbau“ bis hin zum Hafen Straubing. Dass nach 13 Jahren die Freude jedoch nicht allzu groß ausfällt, ist wohl allen verständlich.“

Mit einer bedarfsgerecht ausgebauten Wasserstraßeninfrastruktur bestünde die Möglichkeit, deutlich mehr Güter auf das umweltfreundliche Binnenschiff zu verlagern, so Dicke weiter. So sei es auch von der EU mit Blick auf die ambitionierten Klimaziele im Transportsektor beabsichtigt, denn nur die Binnenschifffahrt habe es laut Dicke seit 1995 geschafft, ihren Primärenergieverbrauch zu senken. Dicke:

 

„Der fehlende politische Wille, wirklich etwas für eine leistungsfähigere Binnenschifffahrt zu tun, die unerlässlich für die Versorgungssicherheit des Wirtschaftsstandorts Bayern und der Bundesrepublik Deutschland ist, ist leider im gesamten deutschen Wasserstraßennetz erkennbar.“

 

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