Neues Einhorn: Beschaffungs-Plattform Choco ist 1,12 Milliarden Euro wert

Über eine Series-B-Finanzierungsrunde holte das amerikanisch-deutsche Start-up, das auf die Digitalisierung von Gastronomie-Supply-Chains spezialisiert ist, 102 Millionen Euro.

Das Choco-Team (hinten stehend von li.): Cassandra Bowman, Chief Product Officer, Daniel Khachab, CEO & Founder, und Vikas Gupta, Chief Technology Officer; (vorne sitzend von li.): Julian Hammer, CMO & Founder, Elisabeth Brounts, Chief People Officer, und Katharina Birkenbach, Chief Design Officer. (Bild: Choco)
Das Choco-Team (hinten stehend von li.): Cassandra Bowman, Chief Product Officer, Daniel Khachab, CEO & Founder, und Vikas Gupta, Chief Technology Officer; (vorne sitzend von li.): Julian Hammer, CMO & Founder, Elisabeth Brounts, Chief People Officer, und Katharina Birkenbach, Chief Design Officer. (Bild: Choco)
Therese Meitinger

Choco, ein Berlin-New Yorker Technologieunternehmen, das ein digitales Warenbestellmanagement für Restaurants und Lieferanten anbietet, hat am 12. April den Erhalt von 102 Millionen Euro in der Series-B2-Finanzierungsrunde bekannt gegeben. Damit erzielte die Plattform nach Eigenangaben dreieinhalb Jahre nach ihrer Gründung eine Bewertung von 1,12 Milliarden Euro – und gilt damit als sogenanntes Einhorn. Mit diesem Begriff werden Start-up-Unternehmen bezeichnet, die eine Bewertung von mehr als einer Milliarde Euro (Dollar / Pfund …) erhalten haben.

Lebensmittelgroßhandel bis 2026 vollständig digitalisieren

Die interne Finanzierungsrunde sei vom bestehenden US-Wachstumsinvestor G Squared geleitet worden, gibt Choco an, Insight Partners partizipiere ebenfalls. Weltweit verzeichnete Choco Eigenangaben zufolge ein Wachstum von 350 Prozent bei der Zahl der Nutzer im vergangenen Jahr. Im Februar 2022 habe der Gesamtwert der über die Plattform gehandelten Waren 1,17 Milliarden Euro überstiegen, heißt es in der Mitteilung. Choco will die zusätzliche Finanzierung nutzen, um technologische Innovationen voranzutreiben, sein Wachstum in den USA und Europa zu unterstützen und in neue Märkte zu expandieren.

„Der Markt hat verstanden, dass erfolgreiche Unternehmen im Lebensmittelgroßhandel heute mit der Digitalisierung beginnen müssen, um in fünf Jahren weiterhin kompetitiv zu sein. Dies zeigt die steigende Nachfrage nach Lösungen, die dies ermöglichen. Chocos Software und Services erhöhen nicht nur Gewinnspannen, sondern bringen auch Transparenz in Lieferketten“, so Daniel Khachab, CEO von Choco.

Choco hat sich auf die Fahnen geschrieben, das Bestellmanagement, die Lieferkette und die Kommunikation zwischen Lieferanten und Restaurants zu digitalisieren – ein Markt, der heute noch überwiegend mit Stift und Papier oder über manuelle Tabellen, also ohne Echtzeitdaten, abgewickelt wird. Undurchsichtige Lieferketten und eine hohe Arbeitsbelastung erschwerten es Lieferant, Angebot und Nachfrage genau aufeinander abzustimmen und logistische Herausforderungen zu meistern, argumentiert Choco. Solche Ineffizienzen führten unter anderem dazu, dass rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel in Deutschland entlang der Lieferkette verschwendet werden. Die Betreiber der Plattform von Choco haben sich vor diesem Hintergund zum Ziel gesetzt, den Lebensmittelgroßhandel weltweit bis 2026 vollständig zu digitalisieren.

„Choco hat im vergangenen Jahr ein unglaubliches Wachstum erzielt“, so Larry Aschebrook, geschäftsführender Gesellschafter von G Squared, dem Hauptinvestor. „Wir glauben, dass Choco in den kommenden Jahren zum Rückgrat der Gastronomie werden kann. Die Software des Unternehmens zeigt bereits jetzt ein beeindruckendes Maß an User Engagement und echter Wertschöpfung für die Kund:innen von Choco.“