Neubau: Westfalia schafft Platz fürs Projektgeschäft

Kürzlich war der symbolische Spatenstich für das neue Logistikzentrum im IBV Borgholzhausen/Versmold.

Stolze Gesichter beim Spatenstich. (Foto: Westfalia Logistics Solutions Europe)
Stolze Gesichter beim Spatenstich. (Foto: Westfalia Logistics Solutions Europe)

Die nächste Großbaustelle im Interkommunalen Gewerbegebiet Borgholzhausen/Versmold (IBV) ist offiziell eröffnet: An der künftigen Adresse Am Teuto 1 haben die Wortmann & Gartemann Immobilien KG als Bauherrin sowie Vertreter beider Kommunen mit den Architekten am 26. August den symbolischen ersten Spatenstich zu den Expansions- und Umzugsplänen der Borgholzhausener Westfalia-Gruppe gesetzt, das hat Westfalia in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. Der neue Standort ist laut Mitteilung deutlich erweitert. Einziehen werde Westfalia zum 1. Januar 2023. Der direkte Nachbar am jetzigen Firmensitz, Klebstoffsystem-Hersteller Bostik, bezieht dann das aktuelle Westfalia-Areal an der Industriestraße 11 und bündelt dort seine Standorte.

Flexible Hallenfläche

Investiert hatte die Wortmann & Gartemann Immobilien KG perspektivisch in ein knapp neun Hektar großes Gelände. Beplant ist den Angaben zufolge bislang etwa ein Drittel der Fläche. Darauf müssen rund 13.000 Kubikmeter Oberboden und 17.300 Kubikmeter Boden bewegt werden, um 10.000 Quadratmeter für Lager und eine hochmoderne und vor allem flexible Produktion mit räumlich erweitertem Schulungs- und Testcenter sowie 5.000 Quadratmeter Bürofläche zu schaffen.

Straffer Zeitplan

Nach den Erdarbeiten auf dem Gelände im IBV folgen ab Ende September Fundamentarbeiten für den Bürotrakt, im November die Aufstellung der Fertigteilstützen für die Fertigungs- und Lagerhallen. Rohbauarbeiten sind bis April 2022 geplant, der Innenausbau des Bürotrakts ist von März bis September 2022 vorgesehen, Möblierung und Inbetriebnahme bis Dezember 2022. Die Arbeiten an den Außenanlagen sollen im August 2022 beginnen. Der Komplex werde außerdem eine Betriebsleiterwohnung erhalten. Die Fassade lasse auch die Zugehörigkeit zur Wortmann-Gruppe erkennen.

Volle Auftragsbücher erfordern Kapazitätserweiterung

Die Dienstleistungssparte und Neuanlagen-Aufträge für Branchen wie Nahrungsmittel oder Verpackung, die auch in der Coronakrise einen wichtigen Versorgungsauftrag erfüllen, sorgen laut Westfalia für unverändert volle Auftragsbücher. Der eigentliche Grund für die flächenmäßige deutliche Vergrößerung sei aber, dass die vollautomatischen Regalfahrzeuge als Produktschwerpunkt immer öfter die 40 Meter überschreiten. Hinzu komme auch noch die zunehmende Nachfrage durch das Schwesterunternehmen Westfalia USA.

„Wir bieten eine Heimat für viele Fachkräfte in der Region, und wir bündeln viele Disziplinen, um auf Marktanforderungen zu reagieren“, erklärt der Geschäftsführer Andreas Gartemann. So seien weiterhin Fachkräfte aus den Bereichen Softwareentwicklung, Maschinenbau und Projektmanagement gefragt, um die Wünsche der meist mittelständischen Kunden zu erfüllen: „Von der Kleinst-Lagerlösung bis zu komplexen Hochregallager-Systemen, von der Teil- bis zur Komplettautomatisierung, von der Software bis zur Fördertechnik“, so Gartemann. „Die Kunden sollen zu uns passen. Das erfordert gute Beratung und Vorbereitung, eine vertrauensvolle Kooperation und Topp-Personal, das von der Kundenerstberatung über Fertigung und Projektmanagement bis zur Betreuung von Bestandsanlagen unsere Stärken weiter ausbaut.“

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Dass dann doch noch einmal zwischen den ersten Baggern für Erdarbeiten und dem eigentlichen Baubeginn einige Wochen vergingen, lag an einigen Planungsunwägbarkeiten, erläutert Gartemann: „Wir hatten unter anderem für die Planung einer neuen Straßenanbindung für die Schwertransporte unserer rund 40 Meter hohen Regalbediengeräte einen neuen Entwässerungsplan aufzustellen. Dazu gehörte ein Rückhaltebecken. Erst im August konnten der endgültige Liefer- und Leistungsumfang sowie die KfW-Förderung geklärt werden.“

Gebaut wird nach den Richtlinien der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) in energiesparender Bauweise. Das Gebäude wird mit Luftwärmepumpe beheizt. Etwa 1.400 Fotovoltaikmodule tragen die Dachflächen. Bei einer Leistung von 500 kWp sollen auf rund 2.800 Quadratmeter jährlich 465.000 kWh Strom erzeugt und damit pro Jahr etwa 285.000 Kilogramm CO2-Emissionen vermieden werden.