Neubau: Adidas plant Speedfactory in Atlanta

Unternehmen will näher an den Absatzmärkten produzieren.
Adidas-Logo: Der Konzern plant den Aufbau einer neuen Speedfactory in Atlanta. Foto: Adidas
Adidas-Logo: Der Konzern plant den Aufbau einer neuen Speedfactory in Atlanta. Foto: Adidas
Thilo Jörgl

Der Herzogenauracher Sportartikelhersteller Adidas AG hat vor Kurzem Details zu seiner zweiten „Speedfactory“ bekannt gegeben. Die Anlage mit einer Fläche von knapp 7.000 Quadratmetern soll in Atlanta entstehen. Die Eröffnung ist bereits 2017 geplant. Es sollen rund 160 Arbeitsplätze entstehen. Bereits 2017 könnten in der modernen Fertigungsanlage 50.000 Paar Sportschuhe hergestellt werden, heißt es in einer Mitteilung vom 10. August. Mittelfristig wollen die Franken dort eine halbe Million Schuhe pro Jahr produzieren.

Individuelle Produkte

Ziel des Unternehmens ist es, mit einer hochautomatisierten Fabrik schneller, individueller und näher am Kunden zu produzieren. Die Ware komme auch schneller zum Empfänger, weil Transportwege wegfielen. Das Adidas-Management plant langfristig, ein ganzes Netzwerk von Produktionsanlagen dieser Art, um so von der zentralen Fertigung ein Stück abzurücken. Damit würde sich auch die Supply Chain des Unternehmens etwas ändern. Die erste Speedfactory mit rund 300 Quadratmetern Fläche wurde bereits im Dezember 2015 in Ansbach eingerichtet. Die Franken planen, dass noch dieses Jahr das erste Paar Schuhe in dieser Anlage gefertigt wird. Hier soll auch die sogenannte additive Fertigung für kundenindividuelle Schuhe zum Einsatz kommen. Betreiber der beiden Speedfactories in Ansbach und Atlanta ist das Partnerunternehmen Oechsler. Hintergrund: Für die Speedfactory-Initiative hat Adidas im Oktober 2015 einen Kooperationsvertrag mit dem Reutlinger Maschinenbauer Manz AG abgeschlossen.

Mehrere Schritte

Wie LOGISTIK HEUTE online am 22. Oktober meldete, baute der Vertrag auf einer Entwicklung einer neuen automatisierten Fertigungstechnologie für Sportartikel auf. Damals sagte Dieter Manz, Vorstandschef der Manz AG, dass die durchgehende Digitalisierung der Prozesse vom Design bis zur Fertigung des Endprodukts ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche Implementierung von Industrie 4.0 in die Produktionslösung von Manz sei. Der weltweite Aufbau einer automatisierten Fertigung nach individuellen Kundenwünschen in verschiedenen Absatzmärkten soll laut Adidas in mehreren Schritten bis zum Jahr 2020 erfolgen.