Nationale Konferenz: Die Logistik – keine kauzige Branche

Bundesverkehrsministerium informierte über Innovationsprogramm Logistik 2030.

Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, forderte für die Zukunft der Logistik weitere Anstrengungen in Sachen Digitalisierung. (Foto: Matthias Pieringer)
Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, forderte für die Zukunft der Logistik weitere Anstrengungen in Sachen Digitalisierung. (Foto: Matthias Pieringer)
Matthias Pieringer

Logistik und Güterverkehr sei „keine kauzige Branche“. Mit diesen Worten hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer am 28. Februar seine Rede auf der 8. Nationalen Konferenz Güterverkehr und Logistik in Frankfurt begonnen. Die Logistik sei relevant für den Wohlstand in Deutschland, lobte er. „Aus gutem Grund gelten wir als Logistikweltmeister, wir dürfen uns aber nicht auf dem Erfolg ausruhen“, appellierte er an die rund 400 Teilnehmer der zweitägigen Konferenz.

Möglichkeiten der Digitalisierung

Die Verkehrsströme werden laut Scheuer zunehmen. „Wir stehen vor der Aufgabe, diese wachsenden Verkehrsströme zu ermöglichen. Wir brauchen mehr Mobilität bei weniger Verkehr.“ Das sei allein mit Geld nicht zu bewältigen, sondern „wir müssen die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen.“

Innovationsprogramm Logistik 2030

Scheuer machte auch deutlich, dass sich sein Ministerium von dieser Konferenz wichtige Impulse erhoffe – für das im Koalitionsvertrag verankerte „Innovationsprogramm Logistik 2030“. Steffen Bilger, Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik, präsentierte in Frankfurt elf Themenfelder, die das im Entwurfsstadium befindliche Innovationsprogramm umfassen soll. Die Themenfelder betreffen unter anderem die digitale Infrastruktur, die Berufswelt der Zukunft, Nachhaltigkeit – emissionsfrei in die Zukunft, die vernetzte Transportwelt, Innovationen für die Verkehrsträger Straße, Schiene, Wasserstraße und die Luftfracht, ein modernes Abstellmanagement sowie die Wege der letzten Meile. Bilger kündigte an, dass – wenn das Innovationsprogramm Logistik 2030 beschlossen ist – eine Innovationskommission gebildet werden wird für die Umsetzung. „Wir wollen nach und nach einen Haken hinter die Punkte machen“, warf der Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik einen Blick in die Zukunft.

Hochschulpreis für Güterverkehr und Logistik

Bereits am Vorabend hatte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer im Rahmen der Konferenz die Hochschule für Technik Stuttgart mit dem Hochschulpreis für Güterverkehr und Logistik 2019 ausgezeichnet. Der Hochschulpreis stand in diesem Jahr unter dem Motto „Innovative Logistik“.

Bundesminister Scheuer: „Mit dem Hochschulpreis fördern wir die Logistik der Zukunft - und setzen ein wichtiges Zeichen. Dank exzellent ausgebildeter Fachkräfte ist Deutschland der führende Logistikstandort. Der Hochschule für Technik Stuttgart gelingt die intelligente Verknüpfung von Logistik, Umwelt und Digitalisierung. Mit dem Masterstudiengang Umweltorientierte Logistik ist sie Vorreiter für eine innovative Logistik.“

Der Preis des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) wird für „herausragende Lehrangebote deutscher Hochschulen im Bereich Logistik“ vergeben und ist 2019 erstmals mit 5.000 Euro dotiert. Ziel ist es nach Ministeriumsangaben, das Hochschulangebot im Bereich Güterverkehr und Logistik zu stärken und damit Nachwuchskräfte für das Logistikstudium zu gewinnen.