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Nachhaltigkeit: Walther Faltsysteme gestaltet Mehrweg-Pflanzentray

Die Lösung ist eine von zwei Anwendungen, die ab 2024 in den Handel gehen soll und die Anzahl von Einwegverpackungen für Pflanzen reduzieren soll.

Walther Faltsysteme hat ein Mehrweg-Pflanzentray entwickelt, das ab 2024 in vielen Garten,- Bau- und Supermärkten zu finden sein soll. (Foto: Walther Faltsysteme)
Walther Faltsysteme hat ein Mehrweg-Pflanzentray entwickelt, das ab 2024 in vielen Garten,- Bau- und Supermärkten zu finden sein soll. (Foto: Walther Faltsysteme)
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Sandra Lehmann

150 Millionen Pflanzentrays werden jedes Jahr in Deutschland vernichtet – das möchte die Genossenschaft Euro Plant Tray eG (EPT) ändern. Ihr Ziel: ein Mehrwegsystem und Pool-Management für Mehrweg-Pflanzentrays etablieren, den „Euro Plant Tray“. Die Walther Faltsysteme GmbH mit Sitz in Kevelaer hat sich an der Ausschreibung beteiligt und nach Eigenangaben erfolgreich einen Praxistest mit 20.000 Pflanzentrays gemeistert.

Design und Produktion

Wie aus einer Pressemeldung des Unternehmens von Mitte September hervorgeht, hat sich die EPT eG nun entschieden, mit zwei Traymodellen 2024 in den Handel zu gehen: Einer von beiden ist der Walther-Pflanzentray. Dieser sei im Format vergleichbar zum Normpack 400 für Töpfe von zwölf Zentimeter und damit speziell für kopflastige Pflanzen aus dem Bereich der Zimmerpflanzen geeignet. Die Walther Faltbox-Gruppe ist dabei eigenen Aussagen zufolge nicht nur verantwortlich für das Design, sondern auch als Produzent vorgesehen.

Die Konstruktion des finalen Trays gestaltete sich laut dem Unternehmen schwieriger als anfänglich angenommen.

„Zunächst haben wir anhand der Vorgaben sowie unserer eigenen Annahmen ein Design am Computer entwickelt. Aber schon bei den ersten Prototypen im 3D-Druck mussten wir feststellen, dass nicht alle Töpfe wie zunächst gewünscht gut passten“, erklärt Stephan Engelhardt, Konstrukteur bei Walther Faltsysteme.

Denn anders als die Einweg-Trays seien die Mehrweg-Pflanzentrays starrer. Nur einer der Gründe, warum die Mehrweg-Produkte nicht einfach eine Kopie der bisherigen Einweg-Trays aus hochwertigem Polypropylen sind. Der Vorgabenkatalog sah unter anderem auch besondere Wasserspeicher vor. „Zusätzlich haben wir noch Stege eingebracht, damit verbessern und steuern wir die Formstabilität und Stapelfähigkeit im Leergut.“ Nach dem 3D-Druck folgten weitere Prototypen und dann eine Serienproduktion von 20.000 Stück mit einem Werkzeug aus dem eigenen Werkzeugbau. Diese wurden im Frühjahr ausgiebig getestet.

„Während der Testphase haben wir regelmäßig Feedback und konstruktive Änderungswünsche von den Teilnehmern erhalten und unser Produkt entsprechend angepasst“, sagt Andre Hecker, verantwortlich für das Projekt bei Walther Faltsysteme.

Dadurch habe sich der Anforderungskatalog immer wieder geändert. Eine große Herausforderung seien die unterschiedlichen auf dem Markt erhältlichen Topfmaße, die alle sicher im Tray stehen sollen. Daher haben die Konstrukteure bei Walther circa 100 Pflanztöpfe verschiedener Hersteller untersucht, um eine perfekte Passform zu ermitteln.

„Zusätzlich haben wir getestet, wie schnell Wasser im Stapel abläuft und wie viel Last die Trays auch gestapelt aushalten. Zudem haben wir Gärtnereibetriebe besucht, um uns einen Einblick in die Arbeit und den Umgang mit den Trays zu verschaffen“, so Stephan Engelhardt.

„Wir sind beeindruckt von der Professionalität in der Zusammenarbeit und von der Schnellheit, in der unsere Vorschläge umgesetzt wurden. Schlussendlich musste aber eine erste Entscheidung fallen, damit wir mit Fokus an den letzten Details arbeiten können und unser Ziel zur Markteinführung 2024 erreichen. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Walther bei der Entwicklung des ersten Marktmodells“, sagt Flora Späth, Vorständin der EPT eG und Leiterin der Arbeitsgruppe.

Oliver van Neerven, Head of Project Management bei Walther, abschließend:

„Wir freuen uns sehr über die Entscheidung der EPT eG. Einweg-Trays sorgen jedes Jahr für eine unfassbar hohe Menge an Plastikabfall – jetzt können wir unseren Teil dazu beitragen, diesen zu vermeiden. Dass sich die EPT eG am Ende für uns entschieden hat, verdanken wir vor allem unserem großartigen Team. Unsere Mitarbeiter hören nicht auf, am perfekten Endprodukt zu feilen. Ein Einsatz der sich jetzt ausgezahlt hat.“

Wie EPT berichtet, geht die Genossenschaft nach der Markteinführung 2024 von einer Produktion von vier Millionen Trays im Jahr aus. Bei angenommenen vier Umläufen pro Jahr könne damit der Einsatz von 16 Millionen Einwegtrays beziehungsweise über 2.000 Tonnen Plastikabfall vermieden werden, so EPT. Darüber hinaus strebe man mit dem Projekt eine Optimierung der Lieferkette von Pflanzenstauden an. Die neu gegründete Euro Plant Tray GmbH, die künftig für alle operativen Abläufe der Genossenschaft verantwortlich zeichnet, möchte perspektivisch Mietverträge für ein, drei, fünf und zehn Jahre für die Pflanzentrays anbieten.

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