Nachhaltigkeit: Konsumenten bevorzugen die Reduktion von Emissionen
Viele Unternehmen reduzieren die Emissionen beim Herstellen ihrer Produkte oder kompensieren entstandene Emissionen. Rein rechnerisch hilft beides der Umwelt in gleichem Maße – das bestätigt die Kühne Logistics University (KLU) aus Hamburg. Aber unterscheiden Verbraucher beim Kauf von Produkten und Dienstleistungen zwischen diesen Maßnahmen? Eine Studie der KLU, der Universität Hamburg und der University of Tennessee zeigt: ja. Verbraucher sind demnach bereit, deutlich mehr für Produkte zu bezahlen, wenn Unternehmen eigene Emissionen reduzieren, statt nur auszugleichen.
„Beides kann ein Produkt klimaneutral machen und sich positiv auf die Umwelt auswirken. Erstaunlicherweise waren die Verbraucher in unserer Studie dennoch nur bei Reduktion von Emissionen bereit, mehr für das jeweilige Produkt auszugeben“, sagt Prof. Dr. Christan Troester, Professor of Leadership and Organizational Behavior an der KLU.
Die Gründe für dieses per se irrationale Verhalten seien nicht eindeutig.
„Möglicherweise schätzen Konsumentinnen und Konsumenten Unternehmen mehr, die aktiv die Umwelt schonen, indem sie innovative Prozesse entwickeln“, sagt Tröster.
Einzige Ausnahme: Wenn die Emissionen nicht vom Unternehmen beeinflusst werden können, also zum Beispiel bereits bei der Rohstoffgewinnung entstehen, werden Ausgleich und Reduktion als gleichwertig wahrgenommen.
„Die Bereitschaft, für ein klimafreundliches Produkt mehr Geld auszugeben, ist dabei tendenziell umso höher, je umweltbewusster die Konsumentinnen und Konsumenten sind“, erläutert Dr. Nils Roemer vom Institut für Logistik und Supply Chain Management der Universität Hamburg.
Wie die Studie ebenfalls zeigte, ist eine klare Kommunikation, ob und wie Emissionen reduziert werden, für Firmen besonders wichtig.
„So können sich Unternehmen, die aktiv Emissionen reduzieren, von Wettbewerbern abgrenzen, die lediglich kompensieren“, sagt Prof. Troester.
Wichtig könnte dabei auch eine klare Aufschlüsselung von beeinflussbaren und nicht beeinflussbaren Emissionsanteilen sein. Zudem könne es für ein Unternehmen teurer sein, in innovative Prozesse zu investieren, die CO2 Emission senken. Die Ergebnisse der Studie legen jedoch nahe, dass sich diese Investitionen lohnen können, da Konsumenten bereit sind, dafür zu zahlen, so die KLU in einer Pressemeldung.
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