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Nachhaltigkeit: Forschungsprojekt für Radlogistik im ländlichen Raum gestartet

Das Projekt RADLÄR soll Radlogistikprozesse für den Gütertransport auf der letzten Meile in ländlichen Gebieten entwickeln und testen.

Wie Radlogistik auf dem Land funktionieren könnte, erforscht das Projekt RADLÄR. (Symbolbild: OceanProd/stock.adobe.com)
Wie Radlogistik auf dem Land funktionieren könnte, erforscht das Projekt RADLÄR. (Symbolbild: OceanProd/stock.adobe.com)
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Sandra Lehmann

Am 30. September 2024 hat das Kick-Off des kürzlich angelaufenen Forschungsprojekts „RADLÄR“ (RADlogistik in LÄndlichen Räumen) mit allen beteiligten Projektpartnern, dem Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) und dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) digital stattgefunden. Ziel des dreijährigen Projekts ist es, Bedarfe, Einsatzmöglichkeiten und Hemmnisse für den Einsatz von Lastenrädern als Logistiklösungen in verschiedenen ländlichen Modellregionen zu erheben, entsprechende Lösungen zu simulieren und anschließende Empfehlungen an Politik und Wirtschaft zu entwerfen. RADLÄR wird mit rund 1,3 Millionen Euro vom BMDV gefördert. Projektträger ist das BALM. Das geht aus einer Pressemeldung des Fraunhofer-Instituts für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen (INT), Euskirchen, hervor, das die Koordination des Projektes übernimmt.

Da der Verkehrssektor in Deutschland laut Berichten des Umweltbundesamtes einen erheblichen Anteil an den klimaschädlichen Emissionen aufweist, ist die Erforschung neuer Transportkonzepte dringend notwendig. Während Lastenräder in Städten bereits erfolgreich eingesetzt werden, ist ihr Potenzial in ländlichen Gebieten bisher wenig untersucht. Diese Lücke möchte das Forschungsprojekt RADLÄR schließen.

Nachhaltige Mobilitätslösungen

Im Rahmen des Projekts werden daher neue, allgemein anwendbare Prozesse, etwa für den Gütertransport auf der letzten Meile, für die Radlogistik entwickelt und erprobt, um den Wirtschaftsverkehr per Lastenrad in ländlichen Räumen zu verbessern. Das Projekt richtet sich sowohl an Unternehmen als auch an öffentliche Akteure, die nachhaltige Mobilitäts- und Logistiklösungen fördern möchten. RADLÄR möchte wirtschaftliche, emissionsarme und zukunftsgerechte Transportlösungen schaffen, um eine nachhaltige Alternative im Güterverkehr zu bieten.

Um diese Ziele zu erreichen, werden in den sechs Modellregionen Bad Soden-Salmünster, Emsland, Havixbeck, Herzberg (Elster), Hochsauerlandkreis und Hofstetten in einem ersten Schritt partizipative Workshops durchgeführt. In diesen werden Bewohner, Unternehmen und Verwaltungen zusammengebracht und deren Bedarfe für die Nutzung von (Lasten-)Fahrrädern, Ideen und Visionen gesammelt. Anschließend entwickelt das RADLÄR Projektteam Logistikkonzepte zur Einbindung von Lastenrädern in regionale Wertschöpfungsketten, die den spezifischen Anforderungen und Herausforderungen vor Ort gerecht werden. Durch Simulationen werden in diesem Kontext Prozessketten getestet und verbessert. Die Erkenntnisse aus den Modellregionen werden dabei auf Gemeinsamkeiten überprüft, um so auch Aussagen für Deutschland insgesamt abzuleiten.

Das Fraunhofer INT leitet im Projekt vor allem die Erhebung von Potenzialen und Hemmnissen der Radlogistik in ländlichen Räumen. Außerdem sind Wissenschaftler aus Frankfurt am Main und Fulda an dem Projekt beteiligt. Die Hochschule Fulda wird innovative Prozessketten für die Radlogistik in ländlichen Räumen entwickeln. Die Frankfurt University of Applied Sciences wird die Realisierbarkeit der erarbeiteten Prozessketten im Rahmen von Simulationen prüfen und optimieren.

Hermes als Partner

Als assoziierte Partner unterstützen nicht nur die Verwaltungen der sechs Modellregionen und -Gemeinden das Projekt aktiv, sondern auch der Kurier-, Express- und Paketdienstleister Hermes, der bereits heute Radlogistik zur Zustellung von Lieferungen in deutschen Großstädten einsetzt.

Befragungen in den Kommunen geplant

Bei einem internen Kick-Off-Meeting am 20. September 2024 in Frankfurt am Main wurden die ersten Weichen für das Projekt gestellt. Gemeinsam stimmten Fraunhofer INT, die Hochschulen aus Fulda und Frankfurt am Main und Hermes ab, wie sie Bevölkerung, Unternehmen, Verwaltungen und die Politik in das Projekt einbinden können. So sind zeitnah Befragungen von Experten und interessierten Bürgern in den Kommunen geplant.

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