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Nachhaltigkeit: DVF fordert Klimaschutz im Luftverkehr

DVF-Geschäftsführerin Dr. Heike van Hoorn plädiert für ein Innovationsprogramm für E-Fuels.

Durch E-Fuels könnte der Luftverkehr CO2-neutral werden. Damit das klappt, muss aber noch investiert werden. (Symbolbild: gudellaphoto/ Fotolia)
Durch E-Fuels könnte der Luftverkehr CO2-neutral werden. Damit das klappt, muss aber noch investiert werden. (Symbolbild: gudellaphoto/ Fotolia)
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Das Deutsche Verkehrsforum (DVF) spricht sich für ein Innovationsprogramm des Bundes aus, um E-Fuels für den Luftverkehr bereitzustellen, das verkündete das DVF am 20. August. Anlässlich der Nationalen Luftfahrtkonferenz am 21. August am Flughafen Leipzig/Halle sagte die DVF-Geschäftsführerin Dr. Heike van Hoorn:

„Wenn es gelingt, E-Fuels zu bezahlbaren Preisen und in großen Mengen herzustellen, kann der Luftverkehr mit diesem Kraftstoff CO2-neutral werden. Durch die Luftverkehrsteuer fließen jedes Jahr rund 1,2 Milliarden Euro an den Fiskus. Das Geld sollte die Bundesregierung in ein Förderprogramm für E-Fuels reinvestieren. Damit kann Deutschland den Anstoß zu einer weltweit sauberen Energiebasis im Luftverkehr geben. Das wäre klimapolitisch und industriepolitisch ein wichtiges Signal.“

CO2-Neutralität für Verbrennungsmotoren?

E-Fuels sind „synthetische Kraftstoffe, die unter Verwendung von Strom aus erneuerbaren Quellen, Wasser und CO2 hergestellt werden. Bei der Verbrennung des Kraftstoffs wird das ursprünglich eingebaute Kohlendioxid wieder freigesetzt, sodass der Kreislauf CO2-neutral ist“, so die Mitteilung. Der alternative Kraftstoff werde besonders für die Mobilitätsbereiche benötigt, in denen eine direkte Verwendung von Strom nicht möglich ist. Zum Beispiel beim Antrieb von Verkehrsflugzeugen, die auf längeren Strecken unterwegs sind. Hier gibt es laut dem DVF keine Alternative zum Strahltriebwerk. Nachhaltige E-Fuels mit den Spezifikationen von Kerosin könnten somit ein entscheidender Schritt für den Klimaschutz in der Luftfahrt sein.

E-Fuels als Übergangslösung

„Das Innovationsprogramm muss den Aufbau einer E-Fuels-Produktion anregen. Vorstellbar wäre, dass dazu fünf bis sechs Anlagen in Deutschland gefördert werden. Außerdem muss die Preisdifferenz gegenüber konventionellem Kraftstoff überbrückt werden. Langfristig werden große Mengen an E-Fuels in anderen Weltregionen produziert. Bis die verfügbar werden, vergeht noch einige Zeit. Darum sollte die Bundesregierung auch nachhaltiges Biokerosin als Übergangslösung für den Luftverkehr nicht ausschließen“, so van Hoorn.

Das DVF spricht sich nach eigenen Angaben dafür aus, E-Fuels mit Nachdruck voranzutreiben. Zudem müssten laut DVF weitere Maßnahmen für den Klimaschutz im Luftverkehr umgesetzt werden:

  • Konsequente Implementierung des marktbasierten Mechanismus CORSIA (Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International Aviation) zur Bepreisung des CO2-Ausstoßes im internationalen Luftverkehr
  • Effizienzsteigerung von Flugzeug-Triebwerken
  • Entwicklung neuer Technologien wie hybridelektrische Antriebe • Einsatz neuer Designprinzipien und Materialien im Flugzeugbau
  • Kapazitätserhöhende Maßnahmen im europäischen Flugsicherungssystem (Single European Sky), optimierte Flugführung, verbesserte An- und Abflugverfahren an Flughäfen
  • Digitalisierung
  • Bereitstellung einer bedarfsgerechten Flughafeninfrastruktur
  • Förderung alternativer Antriebe und Kraftstoffe bei den Bodenverkehrsdiensten
  • Einsatz autonomer Flugsysteme (Drohnen)
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