Nachhaltigkeit: DPDgroup führt bis 2025 emissionsarme Zustellung ein

Der umweltfreundliche Paketversand wird in 225 europäischen Städten umgesetzt.

Innerstädtische Warentransporte stehen im Verdacht für rund 30 Prozent aller CO2-Emissionen sowie 50 Prozent aller Partikelemissionen in Städten verantwortlich zu sein. (Symbolbild: Fotolia/Malp)
Innerstädtische Warentransporte stehen im Verdacht für rund 30 Prozent aller CO2-Emissionen sowie 50 Prozent aller Partikelemissionen in Städten verantwortlich zu sein. (Symbolbild: Fotolia/Malp)

Die internationale DPDgroup wird bis 2025 in 225 der größten europäischen Städte eine emissionsarme Paketzustellung einführen, das hat der Paketdienstleister am 2. Oktober verkündet. Zum Hintergrund führt DPDgroup in der Pressemeldung die innerstädtischen Warentransporte an, die für rund 30 Prozent aller CO2-Emissionen sowie 50 Prozent aller Partikelemissionen in Städten verantwortlich seien. Luftverschmutzung, die hauptsächlich auf den Straßenverkehr zurückzuführen ist, steht laut DPDgroup im Verdacht, das Leben der Menschen in Städten mit über 100.000 Einwohnern um 15 Monate zu verkürzen. Das legt der Mitteilung zufolge ein Bericht der Europäischen Umweltagentur aus dem Jahr 2018 nahe. Aus diesen Gründen habe die DPDgroup für die größten Städte Europas eine neue Initiative ins Leben gerufen.

Neues Zustellmodell

Im Zentrum dieser „Green Delivery“-Strategie steht laut Mitteilung ein Zustellmodell, das die DPDgroup bereits seit Jahren erfolgreich in vielen europäischen Städten erprobt hat. Auf Basis dieser Erfahrungen verändert DPDgroup die urbane Zustellung nun flächendeckend neu – mit Mikrodepots und städtischen Depots, aber auch alternativen Zustellmethoden und lokal emissionsfreien Antrieben, so die Meldung. In vielen Städten wie beispielsweise Hamburg, London, Warschau und Dublin wurden laut DPDgroup bereits entsprechende Initiativen in das operative Geschäft implementiert. Seit Ende 2019 stellt die DPDgroup nach Eigenangaben zudem im gesamten Pariser Stadtgebiet mit emissionsarmen Versandlösungen zu. Das neue Programm stelle europaweit einen Ausbau dieser Aktivitäten dar und soll schrittweise auf über 260 Millionen Pakete und damit 17 Prozent des gesamten Paketvolumens der DPDgroup ausgeweitet werden.

„Wir sind uns der Verantwortung gegenüber dem Planeten und der Menschen bewusst. Daher streben wir danach, der nachhaltigste Paketdienstleister Europas zu werden“, erklärt Boris Winkelmann, CEO der internationalen DPDgroup. „DPDgroup trägt einen Anteil am weltweiten Klimawandel – daher möchten wir vor allem eine wichtige Rolle im Finden von Lösungen spielen. Mit diesem Ziel vor Augen haben wir uns dazu entschieden, pragmatisch zu handeln und unsere Emissionen in den europäischen Städten mit den meisten Einwohnern zu reduzieren”.

In 23 deutschen Innenstädten

In Deutschland setzt DPD die emissionsarme Zustellung schrittweise in 23 Innenstädten um: Augsburg, Berlin, Bonn, Bremen, Köln, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Hamm, Hannover, Kiel, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Oberhausen, Stuttgart, Wiesbaden und Wuppertal.

Eric Malitzke, CEO von DPD Deutschland, ergänzt: „In Deutschland hat DPD schon viele alternative Zustellkonzepte erprobt und eingeführt. Wir haben dadurch ein sehr genaues Bild davon, wie und wo eine lokal emissionsfreie Zustellung in der Praxis wirklich funktioniert. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, bestehende Ansätze zu skalieren und die umweltfreundliche Paketzustellung massiv auszuweiten.“

Weniger CO2, weniger Schadstoffe

Bis 2025 wird die DPDgroup den eigenen CO2-Fußabdruck auf der letzten Meile in den entsprechenden Städten radikal reduzieren, heißt es in der Mitteilung. Im Vergleich zum Jahr 2020 sollen CO2-Emissionen um 89 Prozent und die Freisetzung von Schadstoffen wie Feinstaub, Kohlenmonoxid und Stickoxide um 80 Prozent reduziert werden.

„Unser langfristiges Ziel ist es, diesen ersten ambitionierten Plan weiter auszubauen. Innerhalb der nächsten 20 Jahre möchten wir auf der letzten Meile gänzlich CO2-frei agieren”, so Winkelmann weiter.

Alternativ betriebene Fahrzeuge

Um das Ziel 225 „grüner“ Städte zu erreichen, setze DPDgroup auf 7.000 neue, alternativ betriebene Fahrzeuge, 3.600 Ladepunkte sowie 80 neue innerstädtische Depots. Diese Initiativen bedeuten laut Unternehmensangaben ein Gesamtinvestment von 200 Millionen Euro bis 2025. Hinsichtlich der Flotte setze die DPDgroup dabei auf eine Bandbreite verschiedener Fahrzeuge, die auf Straßengrößen, Lieferbedarf und eventuelle Zufahrtsbeschränkungen angepasst sind. Entsprechend werden laut DPDgroup elektrische Lieferfahrzeuge (zum Beispiel „Volkswagen eCrafter“, „Mercedes E-Sprinter“ oder „Fuso eCanter“), kleinere E-Fahrzeuge (zum Beispiel „Tripl“ oder „Paxter“) sowie Erdgasfahrzeuge stationiert. Ergänzt werde die Flotte um Lastenfahrräder, Handwagen sowie Zustelloptionen zu Fuß.

Neue Depots

Die Einrichtung 80 neuer Mikrodepots und städtischer Depots werden zudem dabei helfen, die Zustellprozesse zu optimieren und für mehr Kundennähe zu sorgen, so DPDgroup. Die Ausrollung der städtischen Depots erfolge vor allem in Großstädten wie Berlin, Basel, Barcelona, Budapest, München, Marseille, Prag und Warschau. Sie bieten laut Mitteilung eine Ergänzung des bisherigen Netzwerks von 130 innerstädtischen Depots in Städten wie Dublin, London, Madrid, Paris und Rotterdam.

Nachhaltige Zustellung

Bereits 2012 habe die DPDgroup eine verantwortungsvolle und nachhaltige Paketzustellung zu einem zentralen Element der eigenen Unternehmensidentität gemacht. Auf Basis des Corporate Social Responsibility Programms DrivingChangeTM hat die DPDgroup im Sinne ihrer Interessenseigner diverse Initiativen auf den Weg gebracht, um einen vollständig klimaneutralen Paketversand zu garantieren, so das Unternehmen.

„Ein aktiver Einsatz für eine nachhaltige Zustellung ist bereits seit Jahren ein klares Ziel der DPDgroup. Wir verringern kontinuierlich unseren CO2-Fußabdruck mit grünen Zustelllösungen. Bis 2025 werden 225 europäische Städte noch stärker als zuvor davon profitieren. Unser Ziel ist es, ein bevorzugter Partner für Kunden und städtische Vertreter zu sein, denen wir in ihrem eigenen Bestreben nach mehr Nachhaltigkeit zur Seite stehen. Nur gemeinsam können wir unseren Planeten zu einer besseren Welt machen, denn wir alle leben am selben Ort”, verdeutlicht Winkelmann.