Nachhaltigkeit: BVL startet Forschungsprojekt zur Berechnungskompetenz von Emissionen

Gemeinsam mit der KLU, der TUHH sowie der LogU möchte die Vereinigung herausfinden, wie KMU CO2-Emisisonen in der Logistik berechnen und welche Hürden es dabei gibt.

Die BVL ermittelt in einem Forschungsprojekt gemeinsam mit Partnern, warum kleine und mittlere Unternehmen so selten ihre CO2-Emissionen ermitteln und wie die Kompetenz in diesem Bereich verbessert werden kann. (Symbolbild: Elnur/AdobeStock)
Die BVL ermittelt in einem Forschungsprojekt gemeinsam mit Partnern, warum kleine und mittlere Unternehmen so selten ihre CO2-Emissionen ermitteln und wie die Kompetenz in diesem Bereich verbessert werden kann. (Symbolbild: Elnur/AdobeStock)
Sandra Lehmann

Die Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL), das Institut für Logistik und Unternehmensführung (LogU) der Technischen Universität Hamburg (TUHH) und das Center für Sustainable Logistics and Supply Chains (CSLS) der Kühne Logistics University (KLU) haben das Gemeinschaftsprojekt „Ganzheitliche Ausweisung der Transportemissionen von KMU (GATE)“ gestartet. Das geht aus einer Pressemeldung der BVL vom 5. Juli hervor.

CO2-Emissionen richtig ausweisen

Demnach ist es Ziel der Kooperation, herauszufinden, wie KMU in der Transportlogistik heute CO2 -Emissionen berechnen sowie weitergeben und welche Ursachen es für eine niedrige Berechnungskompetenz gibt. Aus Perspektive der Versender solle ergänzend analysiert werden, warum CO2-Emissionsdaten von kleinen Dienstleistern heute in der Regel nicht abgefragt werden und welche Informationen regelmäßig in modellierte Werte einfließen. Im dritten Schritt soll der BVL zufolge ein konsolidiertes Instrumentarium entwickelt werden, das Methoden und Entscheidungen rund um die Berechnung, Ausweisung und Weitergabe von CO2-Emissionen für KMU greifbar macht und situationsadäquat Handlungsempfehlungen gibt. CO2-Emissionen können etwa auf verschiedenen Aggregationsebenen berechnet und ausgewiesen werden, die unterschiedliche Anforderungen an die Datenverfügbarkeit stellen.

Das Instrumentarium werde in einem Handbuch dokumentiert, das KMU für die Relevanz des Themas sensibilisiert und eine unkomplizierte Einarbeitung in die CO2-Emissionsmessung ermöglicht. Die gesammelten Informationen werden während der Projektlaufzeit neben der Veröffentlichung in einem webbasierten Wissenswerkzeug auch in projektbegleitenden Ausschüssen, Vorträgen und Blogbeiträgen präsentiert. Darüber hinaus werde nach Projektende eine Zusammenstellung aller Erkenntnisse als Schlussbericht veröffentlicht. Somit erhalten KMU die Möglichkeit, die Auswirkungen der steigenden Anforderungen an CO2 -Emissionsreduzierung und -berichterstattung auf das eigene Geschäft besser einzuschätzen.

Geleitet wird das Projekt von Wolfgang Kersten, Leiter des Instituts für Logistik und Unternehmensführung der TUHH und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der BVL sowie Moritz Petersen, Academic Director des CSLS an der KLU. Das Projekt soll nach BVL-Angaben nach Eingang des finalen Förderbescheids im August 2022 umgehend starten.