Redaktion (allg.)

Seit Anfang August 2012 beteiligt sich die BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH an dem auf fünf Jahre befristeten Feldversuch „Lang-Lkw“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Mit einer 25 m langen Fahrzeugkombination transportiert die Herbrechtinger Spedition Schwarz GmbH täglich rund 280 Großgeräte vom BSH-Logistikstandort Giengen aus zu verschiedenen Stationen in Deutschland.

Der Vorteil des Lang-Lkw: Er bietet bei einer durchgehenden Ladehöhe von drei Metern 40 Prozent mehr Transportvolumen als ein herkömmliches Gefährt und spart so ein Fünftel der Kohlendioxidemissionen ein, sagen die Befürworter des Konzepts. Gegner des Lang-Lkw kritisieren jedoch, die Fahrzeuge würden mehr Verkehr auf die Straßen und weg von der Schiene bringen. Zudem seien sie für andere Verkehrsteilnehmer gefährlich beziehungsweise für die bestehende Verkehrsinfrastruktur ungeeignet.

Laut BSH-Logistikchef Hans-Gerd Bauerfeind hat sich die Fahrzeugtechnik in den vergangenen Jahren aber verbessert. In der Praxis würden die Fahrzeuge durch Spurhalte-, Stabilitätsregel- oder Notbremsassistenten ein stabiles Fahrverhalten zeigen und hätten keine längeren Bremswege. Durch lenkbare Achsen könnten Lang-Lkw auch enge Kreisverkehre befahren. „Demzufolge ist der Lang-Lkw heute sicherer als ein normaler durchschnittlicher Lastwagen“, glaubt Bauerfeind.

BSH hat sich zum Ziel gesetzt, bei Warentransporten bis 2020 die Kohlendioxidemissionen um rund 20 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2006 zu reduzieren. Dabei setzt der Hausgerätehersteller neben dem Lang-Lkw auf multimodale Konzepte, die die Verkehrsträger Bahn, Schiff und Lkw miteinander verbinden. „Bereits heute beträgt der Anteil von Bahn und Kurzstreckenseeverkehr im Export rund 50 Prozent. Das wollen wir weiter ausbauen und den Bahnanteil vor allem im Inland weiter steigern. Der Lang-Lkw ist in unseren Augen eine Lösung für den verbleibenden Lkw-Anteil, der sich allein durch das prognostizierte Verkehrswachstum noch weiter steigern wird“, betont Manfred Brauckmann, Leiter des BSH-Logistikzentrums in Giengen.

(akw)