Nachhaltige Seefracht: Yara und NCL planen erstes ammoniakbetriebenes Containerschiff
Yara Clean Ammonia, die Reederei NorthSea Container Line (NCL) und Yara International werden Partner, um das weltweit erste ammoniakbetriebene Containerschiff zu bauen. Das gab der norwegische Düngemittelhersteller Anfang November bekannt. Die „Yara Eyde“ soll laut einer Pressemitteilung zwischen Norwegen und Deutschland verkehren und die erste emissionsfreie Seeroute zum Kontinent darstellen. Die Yara Eyde ist demnach für den so genannten Handelskorridor zwischen Norwegen und Europa optimiert und soll zwischen Oslo, dem norwegischen Porsgrunn, Hamburg und Bremerhaven zum Einsatz kommen. Nach dem geplanten Stapellauf können damit ab 2026 Produkte zwischen Norwegen und Deutschland emissionsfrei transportiert werden.
„Wir freuen uns, dass die weltweit erste emissionsfreie Seeroute von Norwegen zu uns nach Deutschland führt“, sagt Marco Fleischmann, Geschäftsführer Yara Deutschland.
„Wir sehen eine wachsende Nachfrage von Frachteigentümern, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Das Schiff bietet allen Frachteignern in der Region Oslofjord und Grenland eine wettbewerbsfähige und emissionsfreie Logistik“, ergänzt Bente Hetland von North Sea Container Line.
Um das weltweit erste mit Ammoniak betriebene Containerschiff zu realisieren, gründen Yara Clean Ammonia AS und NorthSea Container Line AS der Mitteilung zufolge ein Joint Venture: NCL Oslofjord AS wird demnach die ammoniakbetriebene „Yara Eyde“ einsetzen. Mit der Gründung des Gemeinschaftsunternehmens soll der weltweit erste Linienbetreiber entstehen, der sich ausschließlich auf ammoniakbetriebene Containerschiffe konzentriert. Die Yara Eyde wird vom staatlichen norwegischen Entwicklungsfond Enova mit circa vier Millionen Euro gefördert. Die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens und die Bestellung des Schiffes stehen nur noch unter dem Vorbehalt des Abschlusses verbindlicher Vereinbarungen und der erforderlichen behördlichen Genehmigungen.
Bestehendes Ammoniak-Netzwerk nutzen
Yaras Position als großes Ammoniakunternehmen mit Skalenvorteilen bei Produktion, Terminals und Ammoniakschiffen verschaffe dem Unternehmen entsprechende Möglichkeiten, argumentiert der Anbieter. Durch die Beteiligung an der Entwicklung neuer Marktsegmente werde insbesondere die Schifffahrt einer der am stärksten wachsenden Geschäftsbereiche bei dem Düngmittelspezialisten sein.
„Yara hat sich für die Partnerschaft entschieden, um zu zeigen, dass dieses Segment schon kurzfristig zusätzliches Wachstum für Ammoniak schaffen kann. Yara wird zur Entwicklung dieses neuen Marktes beitragen, aber wir werden unsere Mittel strategisch für die Entwicklung des Produktions- und Logistiksegments einsetzen und nicht vorrangig in den Besitz von Schiffen investieren“, erläutert Magnus Krogh Ankarstrand, Leiter Yara Clean Ammonia.
Yara Clean Ammonia soll die Yara Eyde im Rahmen der Kooperation mit fossilfreiem, das heißt blauem und grünem, Ammoniak versorgen. Gemeinsam mit Azane Fuel Solutions wird nach Unternehmensangaben ein Lager- und Betankungsnetzwerk entwickelt, um fossilfreies Ammoniak in norwegischen und später anderen skandinavischen Häfen verfügbar zu machen.
Fossilfreies Ammoniak senkt Emissionen in der Hochseeschifffahrt
Der Seeverkehr verursacht laut Yara heute etwa 2,8 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Im Jahr 2022 waren dies demnach insgesamt 706 Millionen Tonnen CO2. Fossilfreies Ammoniak könne die Emissionen des Seeverkehrs erheblich verringern, zeigen sich die Kooperationspartner überzeugt.
„Ammoniak als Kraftstoff schont die Umwelt. Wenn wir grünes Ammoniak aus erneuerbaren Energien oder blaues Ammoniak aus Erdgas herstellen, bei dem bis zu 95% der CO2-Emissionen abgeschieden und dauerhaft gespeichert werden, führt dies zu einer schnellen Senkung der Emissionen im maritimen Sektor. Die ,Yara Eyde‘ wird zeigen, wie ausgereift Ammoniak als Kraftstoff für die Schifffahrt heute schon ist“, sagt Ankarstrand.
Dank emissionsfreiem Seetransport von Porsgrunn nach Europa will Yara seine Scope-3-Emissionen um 11.000 Tonnen CO2 pro Jahr reduzieren, heißt es vonseiten des Anbieters.
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