Multimodales Transportprojekt: LOG4NRW startet mit erstem Containerzug
Eine Allianz mehrerer Häfen und Eisenbahnbetreiber in Nordrhein-Westfalen will zukünftig rund 27.000 Lkw-Fahrten überflüssig machen und diese auf die Schiene und das Schiff verlegen. Das berichtet eine Pressemitteilung vom 10. November. An diesem Tag hat sich demnach der erste Containerzug im Rahmen des „LOG4NRW“-Projekts auf den Weg gemacht, der beim Start in Kreuztal zu über 90 Prozent ausgelastet war. Vom Südwestfalen Containerterminal in Kreuztal aus ging es für den Zug über Dortmund nach Duisburg. Dort wurde alles aufs Binnenschiff geladen und nach Rotterdam gebracht.
Künftig sollen wöchentlich zwei Containerzüge zwischen Südwestfalen und dem Ruhrgebiet verkehren. Die Initiative steht unter der Schirmherrschaft von Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen:
„Es freut mich, dass LOG4NRW so schnell und erfolgreich an den Start gegangen ist. Die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene ist ein wichtiger Baustein der Verkehrswende. Von nachhaltigen Lösungen der Logistik profitieren Wirtschaft und Klimaschutz gleichermaßen.“
Ruhrgebiet-Verkehr entlasten
Das Projekt soll zu einer spürbaren Entlastung der Verkehrssituation im Ruhrgebiet und in Südwestfalen beitragen. Dazu sind die Verbindung Voerde-Emmelsum (Container-Terminal Contargo) – Duisburg-Walsum logport VI (Multimodal Terminal Duisburg) – Hafen Dortmund (CTD Container- Terminal Dortmund) – Siegerland (Südwestfalen Containerterminal in Kreuztal) und zurück vorgesehen.
Dies führe zu einer unmittelbaren Entlastung der Autobahnen 2, 4 und 45 sowie der ohnehin angespannten Verkehrssituation in Südwestfalen, insbesondere im Sauerland, hieß es. Darüber hinaus ermögliche das kombinierte Bahn- und Binnenschiffsystem erstmals Transporte zwischen den Terminals in Duisburg, Voerde-Emmelsum, Dortmund und Kreuztal. DeltaPort-Geschäftsführer Andreas Stolte:
„Insbesondere in unserem staubelasteten Nordrhein-Westfalen, mit leider zunehmenden Infrastrukturproblemen, sehen wir die Zukunft der Logistik in einer intelligenten Verknüpfung der Verkehrsträger. Unsere Kooperation schafft somit Resilienz durch gelebte Verkehrsverlagerung und wirkt immens nachhaltig durch Reduktion der Emissionslast der Verkehre.“
Christian Betchen, Geschäftsführer der KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH und Südwestfalen Container-Terminal GmbH:
„Das Interesse der verladenden Wirtschaft am neuen Zugprodukt ist ungeachtet des schwierigen Marktumfeldes für den Kombinierten Verkehr in Europa erfreulich groß. Unsere heimischen Unternehmen sind zwingend auf Transporte von Wagengruppen, einzelnen Waggons und den Kombinierten Verkehr angewiesen, schließlich sind die meisten von ihnen nicht in der Lage, das Volumen für Ganzzüge zu stemmen. LOG4NRW ist folglich existenziell notwendig für die Logistik von Nordrhein-Westfalen stärkster Industrieregion Südwestfalen.“
Da der Hafen Emmelsum am Niederrhein derzeit wegen einer defekten Brücke nicht per Zug angefahren werden kann, setzt Duisport auf dieser Verbindung seine Wassertaxis ein.
Die Disposition der Buchungen für alle Kooperationspartner hat die Duisport Agency GmbH als zentrale Marketing- und Vertriebsgesellschaft der Duisport-Gruppe. Die Traktion der Züge wird gemeinsam von der Duisport-Tochtergesellschaft Duisport Rail GmbH und der Dortmunder Eisenbahn durchgeführt – von Emmelsum über Logport VI in Duisburg, den Dortmunder Hafen und das CTD bis nach Kreuztal. Duisport-CEO Markus Bangen:
„Dass wir schon zwei Monate nach den ersten Gesprächen mit potenziellen Kunden loslegen können, zeigt: Wir hatten zur richtigen Zeit die richtige Idee. Nicht zuletzt mit Blick auf die Erhöhung der Maut-Gebühren im Dezember beweist sich die Bahn einmal mehr als hervorragende Alternative und echter Problemlöser.
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