Mobilität: Autonome Schifffahrt in Rotterdam

Das „floating lab“ erhebt Daten um auf die autonome Schifffahrt vorzubereiten.
Ein ehemaliges Patrouillenfahrzeug wurde kurzerhand zum treibenden Labor umgebaut: Das „floating lab“ in Rotterdam. (Foto: Port of Rotterdam)
Ein ehemaliges Patrouillenfahrzeug wurde kurzerhand zum treibenden Labor umgebaut: Das „floating lab“ in Rotterdam. (Foto: Port of Rotterdam)
Redaktion (allg.)

Um den Hafen von Rotterdam auf die Einführung des autonomen Fahrens vorzubereiten, hat der Hafenbetrieb Rotterdam ein Patrouillenfahrzeug zu einem „treibenden Labor“ (floating lab) umgebaut, in dem Daten erhoben werden, unter anderem bezüglich der Bedienung und der Kapazität des Fahrzeugs.

Computer sollen zu digitalen Kapitänen werden

Die Weitergabe dieser Daten an Wirtschaft und Forschung soll weitere Prüfungen der Einführung des autonomen Fahrens ermöglichen, damit der niederländische Nordseehafen sich weiter darauf vorbereiten kann, teilt der Hafenbetreiber mit. Ein Kooperationsvertrag für den Datenaustausch mit dem treibenden Labor wurde mit dem Unternehmen Captain AI unterzeichnet. Mit Hilfe dieser Daten und künstlicher Intelligenz sollen Computer zu digitalen Kapitänen ausgebildet werden, die selbstständig durch den Hafen fahren können.

Für mehr Sicherheit und Erreichbarkeit

„Wir gehen davon aus, dass die Einführung des autonomen Fahrens die Sicherheit und Erreichbarkeit des Rotterdamer Hafens fördern wird und dass es darüber hinaus ein effektives Hilfsmittel für Schiffer und Schiffsverkehrslotsen darstellt. Aus diesen Gründen will der Hafenbetrieb diese Anwendung, die in der Luftfahrt übrigens bereits seit Jahren eingesetzt wird, gemeinsam mit seinen Partnern testen“, erklärt Ronald Paul, COO des Hafenbetriebs Rotterdam.

Das ehemalige Patrouillenfahrzeug wird ein Labor

Als treibendes Labor fungiert ein ehemaliges Patrouillenfahrzeug (RPA3), das mit Kameras, Sensoren und Messgeräten ausgestattet ist. Auf diese Weise werden Daten über die Wetter- und Wassersituation sowie die Bedienung, die Kapazität und den Motor des Fahrzeugs erhoben.

Eine intelligente Infrastruktur

Über autonomes Fahren hinaus werden mit dem treibenden Labor noch weitere Anwendungen getestet. Beispielsweise wird der Einsatz von Kameras beim automatischen Inspizieren der Kaimauern oder beim Erkennen von Objekten unter Wasser getestet. Darüber hinaus wird geprüft, wie Sensoren auf dem Wasser mit Sensoren am Ufer kombiniert werden können, um auf diese Weise ein Netzwerk und eine intelligente Infrastruktur entwickeln zu können.

(tbu/me)