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Mobile Robotik: Otto Group kooperiert für Logistikprozesse mit Boston Dynamics

Die Partnerschaft sieht vor, in den nächsten zwei Jahren eine Flotte von Boston Dynamics-Robotern in mehr als 20 Logistikzentren der Otto Group einzusetzen.

Spot-Roboter (links) und Stretch-Roboter (rechts) von Boston Dynamics in Aktion (Foto: Otto Group/Vatche Arabian)
Spot-Roboter (links) und Stretch-Roboter (rechts) von Boston Dynamics in Aktion (Foto: Otto Group/Vatche Arabian)
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Die Otto Group hat eine strategische Partnerschaft mit Boston Dynamics, Anbieter für mobile Robotik, vereinbart. Ziel sei es, die Logistikabläufe der Handels- und Dienstleistungsgruppe weiter zu automatisieren, teilten die Partner am 11. September mit. In den kommenden zwei Jahren soll eine Flotte von Boston Dynamics „Spot“-Robotern in mehr als zehn und „Stretch“-Robotern in mehr als 20 Logistikzentren der Otto Group, beginnend mit Hermes Fulfilment, eingesetzt werden.

Mit der Zusammenarbeit sollen die betriebliche Effizienz sowie die Arbeitssicherheit gesteigert werden, die Attraktivität von Lagerarbeiten soll angesichts des Fachkräftemangels in der Logistik erhöht werden. Die Vereinbarung kennzeichne den ersten gemeinsamen Einsatz der beiden kommerziell erhältlichen Roboter von Boston Dynamics in dieser Größenordnung, hieß es.

Autonome Missionen für die Sicherheit

Im Rahmen der Vereinbarung soll Spot, der vierbeinige mobile Roboter von Boston Dynamics, bei Tunnelinspektionen und präventiven Wartungsaktivitäten für Betriebsanlagen unterstützen, einschließlich thermischer Überwachung, Ablesen von analogen Messgeräten und akustischer Erkennung von Luft- und Gaslecks. Die Spot-Flotte wird den Angaben zufolge zudem autonome Missionen durchführen und Daten für Maschinelles Lernen sammeln, um durch die Überwachung von Notausgängen und dem Erkennen von leichten Veränderungen in den Lagerregalen die Logistikzentren der Otto Group noch sicherer zu machen.

Roboter für das Handling von schweren Paketen

Darüber hinaus wird die Otto Group der Mitteilung zufolge auch Stretch einsetzen, den Boston Dynamics-Roboter zum Transport von Kisten, der für Lageranwendungen entwickelt wurde. Stretch soll im nächsten Jahr mit der Entladung von Containern in zehn Sortieranlagen beginnen, mit dem Ziel, alle Standorte bis Ende 2025 in Betrieb zu nehmen. Stretch, der sich besonders für das Entladen von schweren Paketen im Containersektor eigne, werde eine technologische Unterstützung für körperlich anspruchsvolle Tätigkeiten in der Lagerlogistik bieten.

„Die Kooperation mit Boston Dynamics ist für uns ein weiterer wichtiger Schritt, um uns für die Zukunft zu stärken", sagte Kay Schiebur, Vorstand Services der Otto Group. Man strebe nach dem besten Service für die Kunden und einem innovativen Arbeitsumfeld für die Mitarbeiter. „Robotik und Künstliche Intelligenz sind bereits heute zentrale Bestandteile unserer täglichen Arbeit und gewinnen zunehmend weiter an Bedeutung“, so Schiebur.

Die Otto Group bietet ein Schulungsprogramm an, um ihre Mitarbeiter für die Arbeit mit Robotik und KI zu qualifizieren. Mehr als 10.000 gewerbliche Mitarbeiter haben bisher die virtuellen TechUcation-Schulungen des Unternehmens durchlaufen. Ergänzt wird dies durch Schulungen vor Ort. So können sich laut Otto Group bestehende Berufsbilder digital weiterentwickeln und gemeinsam die Zukunft gestalten.

„Wir haben gelernt, uns immer wieder schnell und flexibel auf neue Marktsituationen einzustellen, das macht uns zukunftsfähig“, so Schiebur. Die Otto Group und Boston Dynamics wollen in den nächsten Jahren auch in der Forschung und Entwicklung zusammenarbeiten, um weitere Anwendungsfälle für Spot- und Stretch-Roboter zu entwickeln.

„Als eines der innovativsten und zukunftsorientiertesten Unternehmen Europas ist die Otto Group der perfekte Partner für unsere Technologie", sagte Robert Playter, CEO von Boston Dynamics.

Im Mai hatte die Otto Group bereits eine strategische Partnerschaft mit Covariant verkündet, einem Unternehmen für Künstliche Intelligenz (KI) in der Robotik (LOGISTIK HEUTE berichtete). Dass man sich auch anderen Feldern der Robotik zuwenden werde, zum Beispiel mobilen Robotern, hatte Kay Schiebur unlängst im großen Interview der LOGISTIK HEUTE 7-8/2023 betont.

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