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Mobile Robotik: Neue Version der VDA 5050 erlaubt höheren Autonomiegrad für FTS

Eine wesentliche Änderung gegenüber der Vorgängerversion ist die Einführung von Korridoren für mobile Roboter, in denen sie frei Hindernissen oder Ähnlichem ausweichen können.

Beim AGV Mesh-Up haben im April 2024 insgesamt zehn Unternehmen die Funktionsweise der VDA 5050 mit einer gemischten Flotte von mobilen Robotern gezeigt. (Bild: Test Camp Intralogistics)
Beim AGV Mesh-Up haben im April 2024 insgesamt zehn Unternehmen die Funktionsweise der VDA 5050 mit einer gemischten Flotte von mobilen Robotern gezeigt. (Bild: Test Camp Intralogistics)
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Therese Meitinger

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) und der VDMA-Fachverband Fördertechnik und Intralogistik haben am 20. August über eine Aktualisierung der „VDA 5050“ informiert. Die Version 2.1.0 integriert laut den beiden Verbänden den innerbetrieblichen Materialtransport mit verschiedenen mobilen Robotern und einem Leitsystem. Mithilfe des offenen Schnittstellenprotokolls lassen sich demnach die Inbetriebnahme und das Betreiben von heterogenen Flotten im parallelen Betrieb flexibel und bedarfsgerecht realisieren. Die VDA 5050 standardisiert dabei die Kommunikation zwischen der Leitsteuerung und den Fahrzeugen.

Eine wesentliche Änderung gegenüber der Vorgängerversion 2.0.0 ist laut einer Pressemitteilung die Einführung von Korridoren für mobile Roboter, in denen sie frei Hindernissen o.ä. ausweichen können. Fahrzeuge mit einem höheren Autonomiegrad könnten so ihre Navigationsmöglichkeiten besser nutzen, heißt es. Darüber hinaus seien die im Dokument enthaltenen Abbildungen für ein einfacheres und besseres Verständnis überarbeitet sowie verschiedene kleine Unklarheiten beseitigt worden. Erstmalig wird die VDA 5050 ausschließlich in englischer Sprache veröffentlicht. Die Version ist laut VDA und VDMA rückwärtskompatibel auf die 2.0.0.

Die VDA 5050 steht demnach öffentlich in einem GitHub-Repository zur Verfügung. Dort können der Pressemitteilung zufolge auch zugehörige Software-Elemente heruntergeladen werden. In dem Diskussionsforum können Nutzer ihr Feedback einbringen, das durch das VDA-5050-Kernteam regelmäßig gesichtet und diskutiert wird und so in die Weiterentwicklung einfließt.

Standard regelmäßig auf dem Prüfstand

Seit der Veröffentlichung der ersten Version des Schnittstellenprotokolls 2019 arbeiten Intralogistikanbieter und -anwender, hier besonders aus der Automobil- und Zuliefererindustrie, intensiv an der Weiterentwicklung und Optimierung der VDA 5050. Die gemeinsame Arbeitsgruppe von VDA und VDMA, die vom Institut für Fördertechnik und Logistiksysteme (IFL) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) unterstützt wird, diskutiert dabei regelmäßig, welche Erweiterungen und Anpassungen für die Schnittstelle wünschenswert wären. So nehmen laut den beiden Verbänden die Eigenschaften von mobilen Robotern mit größerer Autonomie einen immer wichtigeren Platz in der künftigen Ausgestaltung der VDA 5050 ein.

VDA-Geschäftsführer Marcus Bollig:

„Als ‚Dirigentin der Werkshallen‘ ist die Schnittstelle VDA 5050 ein Motor für Wettbewerb und Wettbewerbsfähigkeit. Mit der nun veröffentlichten Aktualisierung zur VDA 2.1.0 ist sie auch weiterhin Vorreiterin auf dem Weg zur Automatisierung der Werkhallen und Treiberin für effizientere Prozesse, höhere Sicherheit und nachhaltige Implementierung Fahrerloser Transportsysteme.“

Sascha Schmel, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands Fördertechnik und Intralogistik:

„Die VDA 5050 wurde in den letzten fünf Jahren stetig an konkreten Marktbedarfen und Projekterfahrungen weiterentwickelt. Dieser Bottom-up-Ansatz bleibt natürlich auch künftig das Credo. Die VDA 5050 verändert sich mit den technischen Möglichkeiten der Fahrzeuge sowie mit den innerbetrieblichen Transport-Prozessen der Anwenderbranchen.“

 

Andreas Steiner, Leiter Industrialisierung Logistikinnovationen und Logistikplanung für die BMW Group-Werke Dingolfing und Debrecen:

„Die BMW Group nimmt seit Gründung der Projektgruppe zur Entwicklung der VDA 5050 eine aktive Rolle ein, was sich insbesondere dadurch ausdrückt, dass sie seit mehreren Jahren den Vorsitz der Arbeitsgruppe stellt. Die Ergebnisse fließen unmittelbar in die Weiterentwicklung der Logistik der BMW Group ein.“

Tim Menapace, Software Architekt in der Operations IT bei Schaeffler:

„Die VDA 5050 ermöglicht es der Schaeffler Gruppe, im Bereich der Intralogistik stets herstellerunabhängig von den neusten Innovationen zu profitieren. Durch die neuste Version 2.1.0 geht der Standard einen weiteren Schritt nach vorne und ermöglicht es, auch autonome Fahrzeugfunktionalitäten besser zu nutzen.“

Die Version VDA 5050 2.1.0 steht interessierten Nutzerinnen und Nutzern in englischer Sprache auf der Website des VDA zur Verfügung.

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