Mitarbeiterführung: Craiss erprobt flache Hierarchien

Logistikdienstleister stellt Optimierung der Wertschöpfungskette in den Fokus.

Der Logistikdienstleister Craiss erprobt am Standort Schwandorf ein neues Shopfloormanagement. (Foto: Craiss)
Der Logistikdienstleister Craiss erprobt am Standort Schwandorf ein neues Shopfloormanagement. (Foto: Craiss)
Sandra Lehmann

Der Logistikdienstleister Albert Craiss GmbH & Co. KG erprobt an seinem Lagerstandort in Schwandorf seit März 2018 ein neues Shopfloormanagement, das die Zufriedenheit seiner Kunden und Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellt.

Lean-Management-Ansätze genutzt

Wie das Unternehmen mit Sitz in Mühlacker Anfang Februar bekannt gab, ließ der Logistikdienstleister das Shopfloormanagment seines Standorts Schwandorf vor rund zwei Jahren durch den damaligen dualen Studenten Nils Ebert untersuchen und mithilfe moderner Methoden ausbauen. In mehreren wissenschaftlichen Arbeiten seien so die Potenziale von Lean-Management-Ansätzen für Craiss ermittelt worden.

„Mit den Ergebnissen seiner Studien hat uns Ebert überzeugt, die alten Strukturen aufzubrechen“, erläutert Jörg Schneider, Geschäftsführer Kontraktlogistik bei Craiss.

In diesem Zuge wurden die Arbeitsabläufe nach Angaben des Dienstleisters angepasst: Im Vordergrund stünden nicht mehr die Abteilungs- oder Unternehmensziele, sondern die Aktivitäten, die für die Erfüllung der Kundenwünsche notwendig sind. Um dies zu erreichen, wurden Hierarchien abgeflacht: Führungskräfte steuern Prozesse nicht mehr nur, sondern unterstützen die Mitarbeiter auf der Fläche aktiv, fordern und fördern sie. Darüber hinaus wurde der Informationsfluss über alle Ebenen hinweg verbessert und Aufgaben klar und transparent verteilt, so Craiss. Der gesamte Wertschöpfungsprozess werde zudem anhand von beispielsweise KPIs (Key Performance Indicator) und Wertstromanalyse strukturiert kontrolliert.

Entscheidungen schneller treffen

Ersten Ergebnissen zufolge erfülle das erneuerte Shopfloor Management seinen Zweck: Craiss hat die Produktivität eigenen Aussagen zufolge in Schwandorf gesteigert. Im Einzelnen würden Entscheidungen schneller getroffen, Ressourcen effizienter eingesetzt und Arbeitsablaufe seien nahezu störungsfrei.

„Der Wertschöpfungsprozess ist stabiler als zuvor und die kontinuierliche Verbesserung unserer Services fällt uns leichter“, sagt Schneider.

Es profitierten aber nicht nur die Kunden. Auch das Betriebsklima sei angenehmer. Die Mitarbeiter begegneten sich über alle Ebenen hinweg lockerer und seien motivierter.

Rollout möglich

Bestätigt sich der erste positive Eindruck, sollen die Anpassungen Craiss zufolge auch an anderen Standorten zum Einsatz kommen.

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